Retro, nostalgisch und einfach anders – das ist Bad Gastein. Der historische Sommerfrische-Ort mit seinem leicht morbiden Charme spaltet die Gemüter. Bad Gastein sieht aus wie die Kulisse eines Wes-Anderson-Films. (Hast du „Grand Budapest Hotel“ gesehen? Dann wirst du dich an unsere Worte noch erinnern.)
Fest steht: Bad Gastein ist alles andere als gewöhnlich. Wer einen 0815-Bergurlaub sucht, der sollte sich anderweitig umsehen. Wer jedoch das vermutlich hippste Alpendorf Österreichs kennenlernen möchte, ist in Bad Gastein gut aufgehoben.
In diesem Blogartikel zeigen wir dir, was dich in Bad Gastein und im restlichen Gasteinertal alles erwartet. Wir verraten, welche Wanderungen wir empfehlen können und nehmen dich mit zu den tollsten Cafés und Restaurants. Davon gibt es in Bad Gastein nämlich eine ganze Menge. Vorhang auf für einen Urlaub in den Bergen der besonderen Art.
Inhalt
1. Berge & Belle Époque: Was dich in Bad Gastein erwartet
Das Tal wird schmäler, die Straße kurviger und plötzlich taucht es auf: Bad Gastein. Die Belle-Époque-Bauten schmiegen sich dicht an dicht an den Hang. Allein schon die Lage von Bad Gastein im vermeintlichen Talschluss ist sehr speziell.
Noch spezieller ist jedoch das Flair, das dich erwartet, wenn du durch die Gassen von Bad Gastein spazierst. Der Putz bröckelt an manchen Ecken nämlich gewaltig. Verlassene Hotels und leerstehende Geschäfte – Bad Gastein ist ein Paradies für jene, die auf der Suche nach richtigen Lost Places sind. Ganz ehrlich: Auf den ersten Blick wirkt die Kulisse sehr gewöhnungsbedürftig.
Gleichzeit ist Bad Gastein jedoch auch ein magischer Anziehungspunkt für Kreative. So findest du beispielsweise in Bad Gastein überraschend viele hippe Hotels und Lokale. Es tut sich was in Bad Gastein – zwar langsam, aber stetig. Und das sagen wir besten Gewissens, denn wir waren 2015 schon einmal hier. In den Jahren hat sich zwar am einzigartigen Stadtbild nichts verändert, dafür jedoch gibt es mehr Lokale, mehr Hotels und allgemein mehr Leben in den Gassen Bad Gasteins.
Für wen ist ein Sommerurlaub in Bad Gastein geeignet?
Wir wagen mal zu behaupten: Man muss das Ungewöhnliche schon lieben, um Bad Gastein zu mögen. Von den Hotels bis hin zum Flair ist in Bad Gastein alles irgendwie anders. Kein Wunder somit, dass Bad Gastein allen voran Kreative, Hipster und Junggebliebene anzieht.
Falls du mit Retro-Charme und Jahrhundertwende-Flair nichts anfangen kannst, dann würden wir uns an deiner Stelle zwei Mal überlegen, ob Bad Gastein wirklich das richtige Urlaubsziel für dich ist. Selbiges gilt auch, wenn du weitläufige Landschaften suchst. Da gibt es mit Sicherheit besser geeignete Orte in Österreich als das doch recht eng wirkende Bad Gastein.
Bad Gastein liegt im Nationalpark Hohe Tauern und ist von eindrucksvollen Bergen umgeben. Für ausgedehnte Wanderungen ist Bad Gastein somit ein toller Ausgangspunkt. Kurzum: Wer Outdoor-Erlebnisse in den Bergen mit einer Prise kreativem Flair kombinieren möchte, dem können wir Bad Gastein als Urlaubsziel sehr empfehlen.
2. Bad Gastein: Stadtrundgang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Deinen Aufenthalt in Bad Gastein startest du am besten direkt mit einem Spaziergang durch das Ortszentrum. Das Zentrum von Bad Gastein ist zwar nicht allzu weitläufig, durch die vielen Treppen und verwinkelten Gässchen ist es aber anfangs gar nicht so leicht, die Orientierung zu bewahren.
Gasteiner Wasserfall
Ein idealer erster Anlaufpunkt (und immer guter Orientierungspunkt) ist der gigantische Wasserfall von Bad Gastein. Ein Wasserfall im Zentrum von Bad Gastein? Ganz recht, und zwar was für einer!
Die Fallhöhe des Gasteiner Wasserfalls beträgt (über insgesamt drei Stufen) unglaubliche 340 Meter. Das Rauschen gehört praktisch in ganz Bad Gastein zur täglichen Geräuschkulisse, so gewaltig donnern die Wassermassen hier in die Tiefe.
Es lohnt sich übrigens, den Wasserfall nicht nur von der Brücke im Ortszentrum zu bestaunen, sondern auch die Treppen in die Tiefe zu nehmen. Dort befindet sich das Kraftwerk – ein Café, das in einem historischen Kraftwerk untergebracht ist. Nähere Infos zum Café verraten wir dir im Kapitel mit unseren Kulinarik-Tipps.
Fotospots in der Altstadt von Bad Gastein
Rund um den Gasteiner Wasserfall schmiegt sich die Altstadt von Bad Gastein an den Hang. Am besten du lässt dich ein wenig treiben – Bad Gastein ist wie ein Freilichtmuseum und es lohnt sich sehr, mit offenen Augen durch die Straßen zu laufen.
Immer wieder wirst du an Hotelruinen bzw. verlassenen Grand Hotels vorbeikommen. Sehenswert ist beispielsweise das ehemalige Hotel Straubinger sowie generell der Platz davor mit dem altehrwürdigen Badeschloss.
Das wohl ikonischste Bauwerk Bad Gasteins ist das denkmalgeschützte Grand Hotel de l’Europe, in dem man mittlerweile auch wieder übernachten kann. Wüssten wir es nicht besser, würden wir meinen, Wes Anderson hat sich für seinen Film „Grand Budapest Hotel“ hier seine Inspiration geholt. Gut ablichten kannst du das Hotel von der gegenüberliegenden Seite des Tals an der Kaiser-Wilhelm-Promenade.
Kaiser-Wilhelm-Promenade
Du solltest Bad Gastein definitiv nicht verlassen, ohne einmal entlang der Kaiser-Wilhelm-Promenade spaziert zu sein. Diese startet im Zentrum nahe des Wasserfalls und führt dich (oberhalb der Kirche) talauswärts Richtung Kötschachtal.
Von hier oben genießt du herrliche Ausblicke auf Bad Gastein sowie ins Gasteinertal. Einen Zwischenstopp wert ist unter anderem das charmante, alteingesessene Café Schuh, in dem es herrliche Mehlspeisen gibt. Direkt daneben kommst du am Pavillon vorbei, in dem regelmäßig Ausstellungen gezeigt werden.
3. Wanderungen & Ausflugsziele in und um Bad Gastein: Unsere Tipps
Poserhöhe am Gamskarkogel
Eine der wohl bekanntesten Wanderungen Bad Gasteins führt dich auf die sogenannte Poserhöhe am Gamskarkogel. Von der Hütte auf 1.500 Metern Seehöhe hast du einen fantastischen Ausblick auf Bad Gastein und die umliegenden Berge.
Und das Beste: Hier oben wird der angeblich beste Kaiserschmarrn im Gasteinertal serviert. (Wir persönlich müssen zwar zugeben, dass wir schon bessere hatten, aber gut war er allemal – besonders bei der Aussicht!)
Kleiner Tipp: Warme Küche gibt es nur bis 14 Uhr. Wir empfehlen dir daher, deinen Anstieg auf die Poserhöhe unbedingt vormittags zu starten, damit du in den Genuss des Kaiserschmarrns kommst.
Routenbeschreibung: Von Bad Gastein auf die Poserhöhe
Wir selbst haben uns für den Anstieg über den Luis-Trenker-Steig entschieden. Dieser startet beim (mittlerweile leerstehenden) Hoteldorf Grüner Baum im Kötschachtal. Dieses erreichst du vom Ortszentrum in Bad Gastein entweder mit dem Auto (ca. 10 Minuten) oder in rund 40 Minuten über die Kaiser-Wilhelm-Promenade zu Fuß (flach verlaufender Spaziergang).
An der Rückseite des Hoteldorfs Grüner Baum führt der Wanderweg serpentinenartig steil in die Höhe. In ca. 1 bis 1,5 Stunden legst du etwa 450 Höhenmeter zurück. Der Weg ist als schwarzer Wanderweg gekennzeichnet und konditionell durchaus etwas fordernd. Aber keine Sorge: Halb so schlimm, sofern du trittsicher und halbwegs schwindelfrei bist.
Der Abstieg erfolgt entweder auf demselben Weg, oder aber du wählst die einfachere Route, welche an der Rückseite der Poserhöhe startet. Wenn du letzteren Weg gehst, kannst du (nach einem kurzen Umweg) auch beim Café Gamskar vorbeischauen, welches die besten Cremeschnitten Bad Gasteins serviert. (Wir sind ehrlich keine Cremeschnitten-Fans, aber die hier fanden sogar wir gut.)
Übrigens: Wer motiviert ist, der kann von der Poserhöhe noch weiter zum Gipfel des Gamskarkogels bzw. zur dort gelegenen Gamskarkogelhütte wandern. Die Wanderung auf den Gipfel von Europas höchstem Grasberg ist aber nur etwas für Geübte. Von der Poserhöhe sind es noch einmal 3 Stunden Aufstieg.
Bockhartseen in Sportgastein
Wanderung zu einem Bergsee gefällig? Dann könnten die beiden Bockhartseen etwas für dich sein. Sie liegen in Sportgastein – jenem Dorf, das sich im Gasteiner Talschluss befindet. Der Untere Bockhartsee ist ein Stausee, der kleinere Obere Bockhartsee ist ein naturbelassener Bergsee. Bei dieser alpinen Wanderung darfst du dich auf herrliche Ausblicke freuen.
Routenbeschreibung: Von Sportgastein zur Bockhartseehütte
Über die mautpflichtige Gasteiner Alpenstraße erreichst du von Bad Gastein den Parkplatz in Sportgastein in rund 15 Minuten. Du befindest dich hier bereits auf knapp 1.600 Metern Seehöhe und kannst vom Tal das erste Ziel – die Flagge unweit der Bockhartseehütte – schon sehen.
Für den Anstieg empfehlen wir den Waldweg, der nahe des Valeriehauses in die Höhe geht. Der Weg ist mitunter etwas steil, aber gut gesichert und wirklich machbar. Nach etwa einer Stunde (gut 300 Höhenmeter) erreichst du die sehr nette Bockhartseehütte sowie den nahegelegenen Unteren Bockhartsee.
Von hier kannst du nun in einer guten Stunde noch weiter zum naturbelassenen Oberen Bockhartsee gehen. Bei unserer Wanderung hat uns leider das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aufgrund der aufziehenden Gewitterwolken haben wir beschlossen, wieder ins Tal abzusteigen – sicher ist sicher. Bei guten Bedingungen würden wir uns den Oberen Bockhartsee aber keinesfalls entgehen lassen!
Naturschauweg in Sportgastein
Wir bleiben in Sportgastein – dieses Mal aber im Talboden. Dort verläuft ein herrlicher Spazierweg, den wir nur wärmstens empfehlen können. Der sogenannte Naturschauweg (oder Themenweg genannt) ist ein Rundwanderweg, der direkt am Parkplatz nahe des Valeriehauses startet (linkerhand des Flusses).
Die Natur ist gigantisch schön – und das ganze ohne einen Gipfel zu erklimmen. Du wanderst hier mitten im Nationalpark Hohe Tauern und darfst dich auf eine beeindruckende Bergkulisse freuen. Der Weg führt mal leicht bergauf, mal leicht bergab, meist über Schotterstraßen und Almwiesen und ist auch für Familien mit Kindern bestens geeignet. Es gibt eine kleine sowie eine große Runde – für letzere solltest du etwa drei Stunden einplanen.
Beim nächsten Mal würden wir übrigens die sportliche Herausforderung suchen und weiter gehen, um die Hagener Hütte zu erklimmen. Diese Hütte auf 2.446 Metern Seehöhe ist vom Parkplatz in Sportgastein in etwa 3,5 Stunden erreichbar. Der Ausblick muss fantastisch sein!
Kötschachtal
Wenn du die Poserhöhe (via Hoteldorf Grüner Baum) erklommen hast, dann konntest du das wunderschöne Kötschachtal bereits von oben bestaunen. Es lohnt sich jedenfalls, im Tal selbst auch einige Stunden zu verweilen.
Vom Hoteldorf Grüner Baum führt ein gemütlicher Spaziergang bis zum Alpenhaus Prossau, das sich im Talschluss des Kötschachtals befindet. Der idyllische Weg verläuft über eine Forststraße, vorbei am Fluss und an Almwiesen sowie durch den Wald.
Es geht anfangs flach dahin, später kommen ein paar Steigungen dazu, aber alles in allem ist der Weg äußerst familienfreundlich. Das Alpenhaus Prossau erreichst du ungefähr nach 1,5 Stunden (vom Hoteldorf Grüner Baum). Solltest du vom Zentrum Bad Gasteins losmarschieren (wir empfehlen den Weg über die Kaiser-Wilhelm-Promenade), dann musst du noch einmal rund 40 Minuten mehr einplanen.
Mit dem Auto ist der Talschluss bzw. das Alpenhaus Prossau (glücklicherweise) nicht erreichbar. Da der Weg zum Nationalpark Hohe Tauern gehört, herrscht hier Fahrverbot. Somit geht es wirklich unglaublich idyllisch zu – ein Traum!
Wer es dennoch bequem angehen möchte, der kann eine Fahrt mit der Pferdekutsche (bzw. im Winter mit dem Pferdeschlitten) buchen. Die Fahrt zum Alpenhaus Prossau dauert rund eine Stunde. Nach einer Einkehr (bzw. Rast für die Tiere) geht es wieder zurück nach Bad Gastein. Sehr zu empfehlen!
Stubnerkogel mit Hängebrücke
Eine Hängebrücke in 2.300 Metern Seehöhe – nicht verwunderlich, dass es sich hier um die vermutlich touristischste Attraktion im gesamten Gasteinertal handelt, oder? Auf einer Länge von 140 Metern schwingt die legendäre Hängebrücke am Stubnerkogel über dem Abgrund. (Um den Nervenkitzel mal etwas zu dämpfen: Der Abgrund ist nur etwa 30 Meter tief.)
Die Brücke befindet sich direkt neben der Bergstation der Stubnerkogelbahn und ist kostenlos (und so oft man möchte) zu begehen. Dafür schlägt allerdings die Fahrt mit der Gondel ordentlich zu Buche. Eine Berg- und Talfahrt kostet aktuell (Stand August 2021) 34 Euro (bzw. 29 Euro mit der Gastein Card). Natürlich ist es aber auch möglich, den Stubnerkogel von Bad Gastein aus zu Fuß zu erklimmen.
Wer sich auf die Brücke trauen möchte, sollte halbwegs schwindelfrei sein. Für uns persönlich war die Überquerung aber ehrlicherweise weniger spektakulär als gedacht. Das Bergpanorama hingegen ist atemberaubend.
Wenn du schon einmal hier oben bist, dann solltest du auch der Aussichtsplattform Glocknerblick sowie dem Felsenweg einen Besuch abstatten. Alle Attraktionen liegen zu Fuß nur wenige Minuten voneinander entfernt.
Unser Fazit: Familien mit Kindern oder älteren Personen können wir diesen Ausflug sehr empfehlen. Wer jedoch auf der Suche nach authentischen Bergerlebnissen ist, ist anderweitig besser aufgehoben.
Hüttenkogel (& Graukogel)
Eine sehr beliebte und aussichtsreiche Wanderung ist der kurze Anstieg auf den Hüttenkogel. Kurz deshalb, da dich zwei Sessellifte von Bad Gastein schon einmal ganz gemütlich zur Bergstation in 1.940 Metern Höhe bringen.
Von der Bergstation trennt dir nur noch eine knappe Stunde vom Gipfelkreuz. Es geht zwar stetig bergauf, aber der Weg ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Mit kleineren Kindern würden wir persönlich eher den Rundweg durch den uralten Zirbenwald wählen. Dieser Themenweg („Zirbenzauber“) ist toll angelegt und startet ebenfalls an der Bergstation.
Geübte Wanderer*innen können mit dem Graukogel noch einen weiteren Gipfel mitnehmen. Egal, für welche Runde du dich entscheidest: Nach der Wanderung empfehlen wir eine Einkehr in der Graukogelhütte, die praktischerweise direkt an der Bergstation liegt.
Weitere Tipps für Bad Gastein
Das war natürlich längst nicht alles! Wir waren zwar schon mehrmals in Bad Gastein, haben aber dennoch noch so einige Wanderungen im Auge. Vor allem die folgenden beiden Ausflüge hätten wir zu gern gemacht – beim nächsten Mal!
Reedsee: Der pittoresk von Bergen umgebene Reedsee gilt als einer der schönsten Plätze im ganzen Gasteinertal. Wer den Anblick genießen möchte, der muss zunächst einen steilen Aufstieg (780 Höhenmeter, ca. 2,5 Stunden) bewältigen. Die Mühe soll sich aber wahrlich lohnen.
Gamskarkogel: Eine längere Tour, die noch auf unserer Wunschliste steht, ist der Anstieg auf den Gamskarkogel, Europas höchsten Grasberg. An dessen Gipfel befindet sich die Gamskarkogelhütte, die sich für eine Hüttenübernachtung inklusive Sonnenaufgang in den Bergen perfekt anbietet.
4. Kulinarik-Tipps: Unsere liebsten Cafés & Restaurants in Bad Gastein
The Blonde Beans
Den vermutlich besten Espresso Macchiato in ganz Bad Gastein gibt’s im The Blonde Beans. Auf Wunsch wird er sogar mit Hafermilch serviert. Dieses skandinavisch inspirierte, hippe Café ist unbedingt einen Besuch wert.
Legendär sollen die Zimtschnecken sein, doch die waren bei unserem Besuch leider gerade noch im Ofen. Aber auch die restlichen Kuchen haben köstlich ausgesehen. Ansonsten stehen hier auch ein paar salzige Kleinigkeiten auf der Karte wie beispielsweise Bagels oder Poke Bowls.
Viele Sitzgelegenheiten gibt es leider nicht. Mit etwas Glück erwischst du den Eckplatz so wie wir – wir drücken dir die Daumen! Unser Fazit: Ideal für eine schnelle Kaffeepause.
Waldhaus Rudolfshöhe
Klein, aber oho! Das beste Abendessen unseres gesamten Bad-Gastein-Aufenthalts wurde uns im Waldhaus Rudolfshöhe serviert. Das Waldhaus Rudolfshöhe ist ein kleines Boutique-Hotel mit nur vier Zimmern, bietet aber je nach Verfügbarkeit auch externen Gästen Abendessen an. (Kleiner Tipp an dieser Stelle: Unbedingt reservieren – in der Hauptsaison am besten ein paar Tage im Voraus.)
Der Abend beginnt mit einem gemütlichen Aperitif auf der Terrasse des Waldhaus Rudolfshöhe. Dank der Gastfreundschaft von Jan und Stefan, den beiden Besitzern, fühlt man sich auch augenblicklich wie zu Hause. Von der Terrasse hast du jedenfalls einen tollen Ausblick ins Tal und (je nach Jahreszeit und Wetter) auf den sonnenerleuchteten Gamskarkogel.
Das 3-gängige Menü (auf Wunsch gerne vegetarisch) war fantastisch und von äußerst hoher Qualität. Unser Fazit: Wer sich etwas gönnen möchte, sollte sich hier ein Plätzchen reservieren. Das Menü ist mit 40 Euro pro Person (exkl. Getränke natürlich) zwar nicht gerade günstig, aber jeden Cent wert!
Regina
Im Hotel Regina trifft urbanes Flair auf Belle-Époque-Charme. Im hoteleigenen Restaurant isst man angeblich sehr gut. Wir persönlich haben allerdings nur für ein Getränk am Nachmittag im (sehr stylischen) Bar-Bereich vorbeigeschaut.
Das Ambiente im Regina ist außergewöhnlich. Die Preise sind eher gehoben. Oder anders gesagt: Man bezahlt hier einen kleinen Aufschlag für den Style. Soll uns aber recht sein – wir können einen Zwischenstopp jedenfalls sehr empfehlen.
Kraftwerk
Direkt am Gasteiner Wasserfall befindet sich das Café Kraftwerk. Der Name lässt es bereits vermuten: Du sitzt hier in einem ehemaligen Kraftwerk, wie auch die historischen Turbinen beweisen, die es im Café zu bestaunen gibt.
Die laute Geräuschkulisse aufgrund des tosenden Wasserfalls ist zwar gewöhnungsbedürftig, jedoch irgendwie auch ziemlich einzigartig. Für einen schnellen Kaffee mit dem wohl besten Blick auf den Wasserfall können wir das Kraftwerk allerdings sehr empfehlen.
5. Unser Hotel-Tipp für Bad Gastein
Das Hotel unserer Wahl war schon bereits zwei Mal das wunderbare Design Hotel Miramonte. Wer auf der Suche nach dem Besonderen ist – this is the place to be!
Im Miramonte trifft Retro-Charme auf Alpin-Feeling. Was das genau bedeutet: Aus einem (scheinbar) schmucklosen 60er-Jahre-Bau wurde ein Designhotel geschaffen. Alte Elemente wurden teilweise belassen und mit neuen Stücken ergänzt. Wenn man durchs Hotel spaziert, entdeckt man immer wieder Überbleibsel aus vergangenen Zeiten, seien es beispielsweise die Zimmertüren oder der Aufzug.
Das Flair ist jedenfalls sehr speziell und zieht dementsprechend auch Kreative magisch an. Das Publikum würden wir als jung bzw. junggeblieben beschreiben. Die meisten Gäste waren in unserem Alter oder etwas älter.
Zimmer im Hotel Miramonte
Die Zimmer sind eher minimalistisch, aber sehr gemütlich gehalten. Wir empfehlen dir unbedingt eines der Panorama-Zimmer zu buchen, damit du ebenfalls so einen wunderbaren Ausblick ins Tal genießt wie wir. Nach einer langen Wanderung in der Hängematte entspannen – einfach herrlich!
Das Retro-Badezimmer mit der Badewanne und dem Duschvorhang ist etwas gewöhnungsbedürftig, weil man mittlerweile einfach schon so sehr an moderne Regenduschen gewöhnt ist. Aber wir finden das Ganze ziemlich charmant gelöst.
Frühstück & Abendessen: Kulinarik im Miramonte
Kommen wir zu einer Sache, auf die wir uns ungelogen jeden Tag mit am meisten gefreut haben: das Essen. Vor allem das Frühstück hat es uns im Miramonte wirklich angetan. Es geht eher in die Richtung eines Brunchs und wird auch bis 11:30 Uhr serviert.
Zur Auswahl steht alles, was das Herz begehrt: Von Müsli über Eggs Benedict bis hin zu Gries- und Haferbrei. Es gibt übrigens auch viele vegane Optionen. Das Beste allerdings ist der hauseigene Wiesensaft. Den musst du unbedingt probieren – köstlich! Bei Sonnenschein kann man draußen auf der Terrasse frühstücken. Schöner kann man den Tag in Bad Gastein kaum starten.
Das Abendessen wird in Form eines 4-gängigen Menüs serviert, wobei als Hauptgang immer ein Fleisch-, ein Fisch- sowie ein vegetarisches Gericht zur Auswahl steht. Außerdem gibt es am Nachmittag noch eine gemütliche Jause mit Suppe, Aufstrichen und Kuchen.
Weitere wissenswerte Infos & Tipps
Das Miramonte ist ein Yoga-Hotel, daher werden auch zwei Mal täglich Yoga-Stunden angeboten (Kostenpunkt 7 Euro). Außerdem gibt es einen kleinen, aber feinen Spa-Bereich. Falls du also mal wie wir einen Regentag erwischst (im Salzburger Land ja nichts Ungewöhnliches), dann bist du dort gut aufgehoben.
Die Parkplatzsituation ist etwas schwierig, da aufgrund der Hanglage nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung stehen. Aber keine Sorge: Wir haben für unseren Schwupsi (= unser Auto) immer ein Plätzchen ergattert.
Ansonsten bleibt uns nur noch zu sagen: Dieses Juwel von einem Hotel muss man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben. Das Ambiente ist einfach etwas Besonderes und wir hoffen sehr, dass wir bald wieder dort übernachten können – das nächste Mal dann gerne im Winter bei Schnee.
Hier kannst du das Hotel buchen: Design Hotel Miramonte
Transparenz: Einladung & Affiliate Links
Wir wurden vom Design Hotel Miramonte eingeladen – vielen Dank! Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!
Warst du vielleicht schon einmal in Bad Gastein? Erzähl mal: Wie hat es dir gefallen? Welche Wanderungen kannst du empfehlen oder hast du vielleicht noch zusätzliche Tipps. Wir freuen uns sehr auf deinen Kommentar unter diesem Blogartikel!
Ach ,vor 55 Jahren habe ich und mein Mann mal in Bad Gastein im Reisebuero an der Bruecke vom Fluss gearbeitet. Da sind wir in der Freizeit in den Bergen hertumgeklettert. Jetzt bin ich 101 Jahre alt und lebe in Canada. So viele Erinnerungen!
Wow, das ist ja wirklich lange her. Die Fotos von damals – sofern es welche gibt – würden uns brennend interssieren. :)
Wir schicken dir ganz liebe Grüße aus Wien!
Ha, ihr habt scheinbar gerade die k&k Welle :-) Mein letzter Besuch in Bad Gastein ist sicher mindestens 20 Jahre her – aber es reiht sich bei mir ein zu den Orten mit Semmering, Baden, Bad Ischl – gar nicht meins. Wobei es damals den hippen Faktor bestimmt noch nicht gab, hab das alles als extrem „oidvatrisch“ in Erinnerung – vielleicht hat es sich ja gewandelt….
Hihihi, haben wir uns auch gedacht – war nicht geplant, sondern Zufall! :D
Ja in der Hinsicht hat sich Bad Gastein wirklich gewandelt – wir waren echt überrascht! :)
Ganz liebe Grüße & danke für deinen Kommentar,
Kathi & Romeo
Bad Gastein steht schon länger auf meiner Wunschliste – wenn ich Glück habe (und das Wetter passt) kann ich mir diesen Wunsch im September erfüllen :-) Eure Tipps sind wie immer Klasse, da kann ich immer viel mitnehmen – DANKE!
Hallo liebe Christine,
supi, das freut uns sehr! Wir drücken die Daumen, dass es klappt. :)
Alles Liebe,
Kathi & Romeo
Gastein ist im Sommer zweivelsohne wunderschön, jedoch um hier anzuschließen möchte ich betonen dass Gastein auch im Winter was hergibt.
Dass Gastein auch im Winter einiges hermacht, bezweifeln wir nicht – leider haben wir es in der kalten Jahreszeit noch nie dorthin geschafft. Aber vielleicht ändert sich das ja bald. :)
Ich war im April im Gasteinertal, auch inkl. Cremeschnitte – aber auch inkl. Heilstollen Einfahrten. Mir hat es auch sehr gut gefallen, es war herunten schon wunderbarer Frühling zum Wandern, Laufen und Radfahren (ich liebe den FLUSS und den Wasserfallweg), oben am Berg war die Hängebrücke im Schnee und zum Schneestapfen. Das Hoteldorf Grüner Baum steht auch schon lange auf meiner Liste – diesmal war ich nur zum Wandern hinten im Tal – traumhaft! Aber diesen April werd ich wieder dort sein!
Oh diese Cremeschnitte – wir träumen immer noch davon. Beim Heilstollen waren wir leider damals nicht, wir müssen also wiederkommen ;). Das Hoteldorf Grüner Baum ist übrigens sehr zu empfehlen. Vielleicht etwas für deinen nächsten Aufenthalt?
Liebe Grüße, Kathi