Sarajevo – was für eine Stadt! Osten trifft Westen, Tradition trifft Moderne. Sarajevo ist eine Stadt der Gegensätze, ein spannender Kulturmix, und ganz generell: Eine absolute Überraschung!
Niemals hätten wir uns ein solch orientalisches Flair erwartet – und das gerade einmal neun Auto- bzw. eine Flugstunde von Wien entfernt. In unseren Augen zählt Sarajevo zu den am meisten unterschätzten Reisezielen in Europa.
Egal, ob du nur einen kurzen Städtetrip nach Sarajevo planst oder die Stadt auf deinem Balkan-Roadtrip erkundest – in diesem Blogartikel findest du alles, was du für deine Reise wissen musst. Wir zeigen dir die schönsten Sehenswürdigkeiten in Sarajevo und verraten unsere persönlichen Tipps.
Inhalt
- 1. Sarajevo: Erste Reisetipps & FAQs im Überblick
- 2. Sehenswürdigkeiten in Sarajevo: Unsere Tipps
- 3. Essen & Trinken in Sarajevo: Spezialitäten & Restaurants
- 4. Übernachten: Unser Hotel-Tipp für Sarajevo
- 5. Weitere Reisetipps: Sicherheit, Währung & Co.
- 6. Anreise & Transport vor Ort
- 7. Interaktive Karte: Alle Sehenswürdigkeiten & Tipps auf einen Blick
1. Sarajevo: Erste Reisetipps & FAQs im Überblick
Spannende Fakten über Sarajevo im Überblick
- Sarajevo ist die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina.
- In Sarajevo leben etwa 300.000 Menschen. Das historische Zentrum mit den wichtigsten Sehenswürdigkeiten ist dennoch sehr überschaubar und gut zu Fuß zu erkunden.
- 1984 fanden in Sarajevo (und Umgebung) die Olympischen Winterspiele statt. Auch heute noch kannst du Relikte dieses Großereignisses entdecken – mehr dazu später.
- Sarajevo gilt als „Jerusalem Europas“. Muslimische, christliche und jüdische Gotteshäuser liegen unmittelbar nebeneinander.
- Im Bosnienkrieg wurde Sarajevo dreieinhalb Jahre belagert. Tausende verloren ihr Leben. Die Geschichte des Landes ist erschütternd und prägt Sarajevo nach wie vor.
Was erwartet mich in Sarajevo?
- Orientalisches Flair: Der Ruf des Muezzins, der Holzkohle-Geruch (hier werden gerade Burek & Ćevapi zubereitet), der in der Kupferkanne servierte Kaffee – nein, wir befinden uns nicht in Istanbul. Auch, wenn man das auf den ersten Blick meinen könnte. Sarajevos Altstadt, die Baščaršija, versprüht ein überraschend authentisches, orientalisches Flair.
- Lebendige Stadt: Die Energie der Stadt ist kaum zu beschreiben, Sarajevo pulsiert förmlich. Nicht nur untertags, besonders abends nach Einbruch der Dunkelheit füllen sich die Gassen der Altstadt.
- Geschichte: Ob man möchte oder nicht, die tragische Geschichte Sarajevos (und generell jene von Bosnien und Herzegowina) ist omnipräsent. Einschusslöcher in den Häuserfassaden gehören nach wie vor zum Stadtbild. An den Stellen der Granateinschusslöcher erinnern die sogenannten „Rosen“ von Sarajevo an die Opfer von damals. Wer nach Sarajevo reist, sollte die Stadt nicht verlassen, ohne zumindest eines der Gedenk-Museen zu besuchen. Man kann nicht begreifen, was passiert ist, aber man lernt dazu.
Wie viele Tage soll ich für Sarajevo einplanen?
Die Fülle an Sehenswürdigkeiten hält sich in Sarajevo einigermaßen in Grenzen. Damit meinen wir: In unseren Augen sind es vielmehr das einzigartige Flair und der spannende Kulturmix, die Sarajevo auszeichnen.
Hinzu kommt, dass Sarajevos Altstadt flächenmäßig recht überschaubar ist. An einem Tag (je nach An-/Abreisezeit 1 bis 2 Nächte) kannst du somit schon sehr viele Highlights in Sarajevo erkunden, ohne dich allzu sehr stressen zu müssen.
Wir persönlich würden 3 Nächte in Sarajevo empfehlen. So kannst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden, es bleibt aber auch etwas Zeit für entspanntes Flanieren und Kaffeetrinken (ganz wichtig in Bosnien und Herzegowina).
2. Sehenswürdigkeiten in Sarajevo: Unsere Tipps
Baščaršija & Sebilj-Brunnen
Das orientalische Herzstück Sarajevos ist die Baščaršija. Sie ist der einstige Basar und umfasst sozusagen die Altstadt Sarajevos. Mit ihrem ganz besonderen Flair ist sie eines der absoluten Highlights in Sarajevo.
Wenn du das erste Mal durch die Gassen der Baščaršija flanierst, dann wirst du wirklich sofort an einen Basar denken: Die niedrigen Häuser, die gepflasterten Gässchen, der Duft nach Holzkohle – man fühlt sich wie in einer anderen Welt!
Auf dem zentralen Platz in der Baščaršija befindet sich eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sarajevos: der Sebilj-Brunnen. Diesen historischen Holzbrunnen wirst du sofort an den Taubenschwärmen erkennen, die sich (dank Fütterung) hier versammeln.
Unser Tipp: Es lohnt sich unbedingt, die Baščaršija und den Sebilj-Brunnen zu unterschiedlichen Tageszeiten zu erkunden. Untertags ist es hier recht gemütlich, wirklich voll und lebendig wird es erst in den Abendstunden.
Gazi-Husrev-Beg-Moschee
Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Sarajevos, die sich ebenfalls mitten in der Baščaršija (der historischen Altstadt) befindet, ist die Gazi-Husrev-Beg-Moschee. Sie ist eine der wichtigsten, größten und ältesten Moscheen von Bosnien und Herzegowina.
Die Moschee ist schon von außen äußerst sehenswert, wir empfehlen dir aber auf jeden Fall auch einen Blick ins Innere zu werfen. Für Besucher*innen ist die Moschee zu bestimmten Zeiten gegen eine geringe Eintrittsgebühr zugänglich.
Du solltest angemessen gekleidet erscheinen (Schultern und Knie bedeckt). Frauen müssen im Inneren ein Kopftuch tragen. Tücher zum Überziehen kannst du allerdings auch vor Ort leihen.
Vijećnica: Das ehemalige Rathaus
Eines der markantesten Bauwerke Sarajevos ist das ehemalige Rathaus, genannt Vijećnica. Es liegt in prominenter Lage am Fluss und beherbergt heute die Nationalbibliothek von Bosnien und Herzegowina.
Vielleicht wunderst du dich, warum das Bauwerk so strahlt, als wäre es erst kürzlich erbaut? Die (traurige) Erklärung: Im Bosnienkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt. Erst 2014 wurde die rekonstruierte und wiederaufgebaute Vijećnica eröffnet.
Unser Tipp: Unbedingt auch innen besichtigen – das machen die wenigsten, lohnt sich aber auf jeden Fall! Die besondere Architektur im sogenannten pseudo-maurischen Stil zeigt sich erst innen so richtig. Neben der imposanten Eingangshalle ist auch der Treppenaufgang sehr sehenswert. In den oberen Etagen sind Ausstellungen untergebracht.
Fotografieren ist nur mit dem Smartphone gestattet. Solltest du auch Fotos mit deiner Kamera machen wollen, kostet eine Genehmigung hierfür 82 KM (ca. 40 Euro!). Dann ist dafür auch schon der Eintritt für bis zu fünf Personen inkludiert.
Eintritt: 10 KM (ca. 5 Euro)
Lateinerbrücke
Nicht übermäßig spektakulär, dafür weltgeschichtlich umso relevanter ist die Lateinerbrücke. Am Nordende der osmanischen Steinbogenbrücke wurde im Juni 1914 der Thronfolger Österreich-Ungarns Erzherzog Franz Ferdinand ermordet und damit der 1. Weltkrieg ausgelöst.
Heute erinnern lediglich eine unauffällige Infotafel sowie ein paar Fotos in der Auslage des benachbarten Museums an das Ereignis von damals. Insgesamt machte die Brücke auf uns keinen allzu gepflegten Eindruck und wir hatten uns etwas mehr erwartet.
Gelbe Bastion (Žuta tabija)
Den vermutlich bekanntesten Ausblick auf Sarajevo genießt du von der Gelben Bastion, Žuta tabija genannt. Sie ist ein (renoviertes) Überbleibsel der einstigen Wehranlage aus dem 18. Jahrhundert. Erwarte dir hier keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinn – der Ausblick ist es, für den die Gelbe Bastion bekannt ist.
Von der Altstadt Sarajevos (Baščaršija) erreichst du die Gelbe Bastion zu Fuß in ungefähr 15 Minuten. Der Anstieg lohnt sich unbedingt, denn von hier oben erkennst du die außergewöhnliche Tallage Sarajevos, umgeben von zahlreichen Hügeln und Bergen, besonders gut.
Der beste und beliebteste Zeitpunkt für einen Besuch ist der Sonnenuntergang. (Am besten nicht zu spät kommen, denn dank der Hügel ist die Sonne früher verschwunden, als man denkt.)
Die Atmosphäre hier oben ist sehr gemütlich und ungezwungen. Es gibt ein kleines Café, welches allerdings nicht das ganze Jahr über geöffnet hat. Wer sicher gehen möchte, nimmt sich einfach aus der Altstadt etwas zu trinken mit und genießt den Sonnenuntergang.
Trebević
Am südlichen Stadtrand von Sarajevo erhebt sich der Trebević, einer der Hausberge der Stadt. Er war eine der Spielstätten für die Olympischen Winterspiele 1984 und ist heute ein beliebtes Naherholungsziel.
Seit 2018 kannst du mit der Seilbahn wieder auf den Trebević fahren. Los geht’s an der Talstation, welche sich nur einen kurzen Fußmarsch (und Anstieg!) vom Zentrum entfernt befindet.
Von der Talstation überwindet die Seilbahn etwa 600 Höhenmeter in knapp 8 Minuten. Oben auf 1.160 Metern Seehöhe angekommen, ist es meist deutlich kühler als unten im Zentrum. Nimm also gegebenenfalls etwas zum Überziehen mit.
Das klassische Ausflugsprogramm am Trebević beschränkt sich meist auf einen gemütlichen Spaziergang. Es gibt einige Aussichtspunkte bzw. Foto-Punkte – manche davon kannst du bereits von der Gondel aus erkennen.
Eine der ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten Sarajevos befindet sich ebenfalls nahe der Bergstation: die verlassene Bob-Bahn der Olympischen Winterspiele 1984, die mittlerweile von Graffitis nur so übersäht ist. Man kann die Bob-Bahn auch entlang gehen. Zugegeben: Das fanden wir selbst an dem so sonnigen Tag ein bisschen spooky.
Fußgängerzone Ferhadija & moderner Teil Sarajevos
Osten trifft Westen! Wenn du dich in der orientalisch geprägten Altstadt (Baščaršija) Richtung Westen hältst, dann landest du in der bekannten Flaniermeile Ferhadija.
Ein Symbol am Boden („Meeting of Cultures“) gibt zu erkennen, dass du jetzt den modernen Teil Sarajevos betrittst. Das würde es aber gar nicht benötigen: Das Flair ist so anders, dass man glaubt, man hat mal eben die Stadt gewechselt. Gründerzeit-Häuser statt Basar-Atmosphäre – kurios!
Wir empfehlen einen Abstecher zur sehenswerten Ferhadija Moschee und natürlich zur römisch-katholischen Herz-Jesu-Kathedrale. Am Ende der westlichen Flaniermeile gelangst du zur sogenannten ewigen Flamme, einer Gedenkstätte für die Opfer des 2. Weltkriegs.
Galerija 11/07/95
Wenn du dich ein wenig mit der bewegten und tragischen Geschichte von Bosnien und Herzegowina auseinandersetzen möchtest (und dazu würden wir definitiv raten), dann können wir dir einen Besuch des Museums Galerija 11/07/95 empfehlen.
Museum ist eigentlich der falsche Ausdruck, Mahnmal oder Gedenk-Galerie trifft es viel eher. Dich erwartet eine Art Foto-Ausstellung rund um den Völkermord von Srebrenica. Via Audioguide erhältst du Infos zu den ausgestellten Fotos.
Gezeigt wird auch ein kurzer, sehr bewegender Film. Insgesamt ist der Besuch auf jeden Fall sehr aufwühlend. Wir haben anschließend etwas gebraucht, um uns wieder zu sammeln.
Eintritt: 12 KM (Audioguide: 4 KM)
Weitere Sehenswürdigkeiten für mehr Zeit
Avaz Twist Tower: Dieses moderne Bürohochhaus liegt etwas außerhalb der Altstadt in der Nähe des Bahnhofs. Von der Aussichtsplattform im 36. Stockwerk genießt du einen tollen Fernblick über Sarajevo. Wir persönlich wollten lieber das Flair in den Gassen Sarajevos genießen, daher haben wir den Tower nicht besucht.
Tunnel von Sarajevo: Ein weiteres Museum, welches sich mit der bewegten, tragischen Geschichte des Landes befasst, ist das Tunnel-Museum. Wie der Name schon verrät, betritt man hier den einstigen Fluchttunnel der Belagerung von Sarajevo im Bosnienkrieg. Das Museum liegt nahe des Flughafens und somit etwas außerhalb von Sarajevo.
Synagoge der Aschkenasim: Die wichtigste Synagoge in Sarajevo, die mit Architektur im maurischen Stil im Inneren sehr sehenswert ist. Achtung: Eingeschränkte Öffnungszeiten – also am besten vorab checken.
3. Essen & Trinken in Sarajevo: Spezialitäten & Restaurants
Die Küche Sarajevos (und generell in ganz Bosnien und Herzegowina) ist vor allem eins: Deftig! Und sie enthält unglaublich viel Fleisch. Vegetarisch zu essen, ist möglich, aber oft recht einseitig. Insbesondere in Sarajevo ist die Auswahl allerdings in Ordnung.
Regionale Spezialitäten
Bosnischer Kaffee
Stark, stärker, bosnischer Kaffee. Fest steht: Man braucht ein wenig, um sich an den herben Geschmack des bosnischen Kaffees zu gewöhnen. Falls du jetzt an türkischen Kaffee denkst, liegst du gar nicht so falsch. Es gibt allerdings kleine, aber feine Unterschiede.
Bosnischer Kaffee wird in einer Kupferkanne serviert und anschließend (nachdem der Kaffeesatz abgesunken ist!) in kleine Mokka-Tassen gefüllt. Dazu gibt’s traditionellerweise ein Stück Würfelzucker und Lokum, eine orientalische Süßigkeit.
Das Kaffeetrinken wird in Bosnien und Herzegowina richtiggehend zelebriert. Zu beinahe jeder Tageszeit siehst du Einheimische in den Cafés mit ihren Freundinnen und Freunden vor den Kupferkännchen sitzen.
Burek
In beinahe allen Bäckereien („pekara“) ist es zu finden: Burek. Dieses Blätterteiggericht wird mit verschiedenen Zutaten gefüllt, oft zu einer Art Schnecke gerollt und dann gebacken.
Gut zu wissen: Genau genommen wird in Bosnien nur die mit Fleisch gefüllte Variante als „Burek“ bezeichnet – alle anderen als Pita. Hier wird der Name je Füllung verwendet, z.B. „Sirnica“ für Käse.
Restaurants, die sich auf die Zubereitung von Burek spezialisiert haben, nennt man „Buregdžinica“. Von solchen gibt es in der Altstadt Sarajevos eine ganze Menge. Sehr beliebt und bekannt ist die Buregdžinica Sač.
Ćevapi
All jene, die Fleisch essen, kommen in Sarajevo um eines nicht herum: Ćevapi. Im deutschsprachigen Raum hat sich lustigerweise die Bezeichnung „Ćevapčići“ durchgesetzt, eine Verniedlichung des eigentlichen Namens.
So oder so: Gemeint ist dasselbe und zwar handelt es sich um gegrillte Fleisch-Röllchen. In Sarajevo werden sie an jeder Ecke serviert, bevorzugt in den sogenannten „Ćevabdžinicas“ der Stadt.
Unser Tipp: Food Tour durch Sarajevo
Du möchtest einen tieferen Einblick in die Kulinarik Sarajevos und die Geschichte des Landes erhalten? Dann können wir dir diese Food Tour empfehlen. Die Touren werden von einem sympathischen deutsch-bosnischen Pärchen organisiert.
Hier kannst du die Tour buchen: Food Tour Sarajevo
Tipps für Cafés & Restaurants in Sarajevo
Buregdžinica Sač: Einfaches, günstiges und stets gut besuchtes Restaurant in der Altstadt von Sarajevo, in dem es köstliches Burek gibt. Es lohnt sich, auch ins Innere zu schauen, um zu sehen, wie der Burek hier auf der Holzkohle gebacken wird.
Ministry of Ćejf: Bei Tourist*innen sehr beliebtes Café in einer äußerst charmanten Gasse. Neben bosnischem Kaffee gibt es auch internationale Kaffeespezialitäten (z.B. Flat White) sowie pflanzliche Milch. Auf der Speisekarte stehen neben Kuchen auch Snacks wie Burger und Salate.
Čajdžinica Džirlo: Das ein wenig authentischere Nachbarcafé des Ćejf mit äußerst freundlichem Personal. Hier wurde uns die bosnische Kaffeekultur bis ins Detail erklärt. Sehr empfehlenswert!
Fabrika Coffee: Den besten Cappuccino in ganz Sarajevo haben wir in diesem recht modernen Café an einer Straßenecke in Sarajevos Altstadt getrunken.
Karuzo: Traditionelles Lokal, das allerdings ausschließlich pflanzliche Produkte verarbeitet. Perfekt also für jene, die die bosnische Küche probieren möchten und sich vegan/vegetarisch ernähren.
Kibe Mahala: Eines der höherpreisigen Restaurants in Sarajevo mit tollem Ausblick auf die Stadt. Serviert wird bosnische Küche mit starkem Fokus auf Fleischgerichte.
Zlatna Ribica: Eine urige, recht skurril eingerichtete Bar in der Altstadt von Sarajevo. Falls man abends noch etwas trinken möchte, ist man hier richtig.
4. Übernachten: Unser Hotel-Tipp für Sarajevo
Suchst du noch ein Hotel für deine Reise nach Sarajevo? Wir haben im sehr netten Hotel Sana übernachtet. Dich erwartet hier ein komfortables Stadthotel in äußerst zentraler Lage.
Die Zimmer im Hotel Sana sind ziemlich klein, aber gemütlich. Das Bett ist in Ordnung und man hat jedenfalls alles, was man benötigt. Luxus darf man sich keinen erwarten, aber wir haben uns sehr wohlgefühlt.
Die Lage könnte besser nicht sein: Einmal aus dem Hotel herausgetreten, erreichst du die Baščaršija in zwei Minuten zu Fuß. Fast alle Sehenswürdigkeiten Sarajevos lassen sich ganz gemütlich vom Hotel aus fußläufig erreichen.
Wir haben somit beispielsweise nachmittags ganz gemütlich eine Pause im Hotel eingelegt – sehr praktisch. Einziger Nachteil: Die vorbeifahrende Straßenbahn ist in einigen Zimmern zu hören. Uns persönlich hat das nicht weiter gestört.
Vor dem Hotel gibt’s übrigens nur sehr wenige Parkplätze. (Wir hatten Glück!) Auf Wunsch wird das Auto aber ganz bequem vom Personal auf einem nahegelegenen, sicheren Parkplatz geparkt. Unser Fazit: Ein tolles Stadthotel mit äußerst zuvorkommenden und hilfsbereiten Mitarbeiter*innen.
Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Sana
5. Weitere Reisetipps: Sicherheit, Währung & Co.
Sicherheit: Persönliche Erfahrungen
Obwohl Bosnien und Herzegowina nach wie vor mit Krieg in Verbindung gebracht wird, können wir dich beruhigen: Dich erwartet ein sicheres Reiseland. Für eine professionelle, aktuelle Einschätzung der Sicherheitslage empfehlen wir gerne die Seite des Außenministeriums (Österreich) bzw. des Auswärtigen Amts (Deutschland).
Eine Besonderheit in Bosnien sind nicht geräumte Landminenfelder, die tatsächlich lebensgefährlich sein können. Solltest du also Sarajevo verlassen und auch andere Landesteile erkunden, dann behalte das bitte bei eventuellen Pausen auf Landstraßen unbedingt im Hinterkopf!
Wie eigentlich überall auf der Welt, empfiehlt es sich in Sarajevo natürlich, an frequentierten Orten besonders auf Wertgegenstände zu achten bzw. diese sicher zu verstauen. (Das sollte aber auf Reisen ohnehin selbstverständlich sein.)
Wir selbst haben auf unserer Reise durch Bosnien und Herzegowina wirklich keine einzige negative Erfahrung gemacht – ganz im Gegenteil! Wir würden jederzeit wieder mit gutem Gefühl dorthin reisen.
Währung & Bezahlen in Bosnien und Herzegowina
Die Währung von Bosnien und Herzegowina ist die Konvertible Mark (abgekürzt KM oder BAM). 1 Konvertible wird wiederum in 100 Fening unterteilt.
Der Wechselkurs der Konvertiblen Mark war einst an die Deutsche Mark gekoppelt und ist es aktuell an den Euro. 1 Euro entspricht 1,96 Konvertible Mark. Das macht das Umrechnen vor Ort relativ simpel, denn du musst den Preis eigentlich immer nur durch zwei dividieren und kennst den Euro-Betrag.
Apropos Euro: Hin und wieder werden auch Euro als Zahlungsmittel akzeptiert, wir würden dir aber empfehlen, auch Konvertible Mark zu besorgen. Mit deiner Bankomatkarte (EC-Karte) kannst du Konvertible Mark ganz einfach an jedem Geldautomaten abheben.
Wichtiger Hinweis: Beim Abheben können Spesen bzw. Gebühren fällig werden. In Bosnien betrug die Gebühr fürs Abheben bei uns umgerechnet ungefähr 3 Euro. Eine Alternative zum Geldabheben ist das Geldwechseln. Das würden wir immer vor Ort machen – also nicht schon im Heimatland, denn dort erhältst du üblicherweise einen viel schlechteren Wechselkurs.
Preisniveau in Sarajevo
Bosnien und Herzegowina ist nach wie vor ein sehr günstiges Reiseland. (Wir würden sogar soweit gehen und behaupten, dass es das günstigste Reiseland ist, das wir bisher in Europa bereist haben.)
Das Preisniveau in der Hauptstadt Sarajevo ist allgemein ein wenig höher als in anderen Landesteilen, wenngleich du immer noch recht günstig unterwegs sein kannst. Hier ein paar Beispiele:
- Übernachtung in einem hübschen Doppelzimmer: ca. 100 Euro pro Nacht (d.h. ca. 50 Euro pro Person)
- Hauptgericht in einem netten Restaurant: 10 bis 20 KM (ca. 5-10 Euro)
- Burek (großes Stück): 4 bis 6 KM (ca. 2 bis 3 Euro)
- Bosnischer Kaffee: 3 bis 4 KM (ca. 1,5 bis 2 Euro)
- Ticket Seilbahn Trebević Berg- und Talfahrt: 20 KM (ca. 10 Euro) pro Person
- Eintritt Museum Galerija 11/07/95: 12 KM (ca. 6 Euro) pro Person
Internet in Sarajevo
Bosnien und Herzegowina gehört nicht zur EU, somit ist Datenroaming in Sarajevo nicht kostenlos. Ganz im Gegenteil: Es kann ordentlich ins Geld gehen, wenn man darauf vergisst und kurz die mobilen Daten einschaltet.
Eine Möglichkeit, um vor Ort mobil zu bleiben, ist es, dir über deinen Heimat-Netzanbieter vorab ein entsprechendes Roaming-Paket für Bosnien zu kaufen. Das ist allerdings meist ziemlich teuer und lohnt sich nur dann, wenn du nur kurz im Land bleibst.
Die günstigere Alternative ist eine lokale SIM-Karte, die du in vielen Geschäften (z.B. Kiosk, Supermarkt) erhältst. Empfehlenswert ist etwa die Tourist-SIM-Karte von haloo. Bedenke, dass diese Option nur möglich ist, wenn dein Smartphone für alle Netze geöffnet ist.
6. Anreise & Transport vor Ort
Anreise: So kommst du nach Sarajevo
Mit dem Auto
Sarajevo ist aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Auto zu erreichen. Die Fahrt zieht sich allerdings: Von Wien sind es etwa 9 Stunden, von München 11 Stunden.
Wir selbst sind die Strecke mit dem eigenen PKW am Stück gefahren und würden beim nächsten Mal auf jeden Fall einen Zwischenstopp einplanen – z.B. in Zagreb.
Auf dem Weg durchquerst du mehrere Landesgrenzen. Teilweise werden Mautgebühren fällig. Für Slowenien benötigst du beispielsweise eine Vignette (kannst du direkt an der Grenze in Form einer E-Vignette kaufen). In Kroatien wird die Maut direkt beim Abfahren auf der Autobahn bezahlt.
Wichtiger Hinweis: Bosnien und Herzegowina gehört nicht zur EU. Du benötigst daher bei der Einreise die sogenannte „Grüne Versicherungskarte“ für dein Auto. (Nicht immer wird diese kontrolliert, aber falls doch und du hast sie nicht dabei, dann kann es sein, dass du vor Ort eine Versicherung abschließen musst.)
Wir persönlich würden nur mit dem eigenen Auto anreisen, wenn du gleich einen längeren Roadtrip durch Bosnien (und gegebenenfalls Nachbarländer) unternimmst. Vor Ort in Sarajevo bringt dir das Auto gar nichts – ganz im Gegenteil.
Mit dem Flugzeug
Sarajevo besitzt einen internationalen Flughafen. Er wird von mehreren Zielen im deutschsprachigen Raum direkt angeflogen, u.a. von Wien, München und Köln. Der Flughafen liegt nur etwa 10 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt und ist per Bus oder mit dem Taxi erreichbar.
Hier kannst du nach günstigen Flügen suchen: Skyscanner
Mit dem Bus
Die günstigste Option, nach Sarajevo zu reisen, ist klar der Fernbus. Hier gibt es verschiedenste Anbieter wie beispielsweise Flixbus. Die Fahrt dauert deutlich länger als mit dem Auto. Von Wien sind es etwa 12 bis 13 Stunden.
Transport vor Ort: Von A nach B kommen
Sarajevos Altstadt, in der sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten befinden, ist nicht allzu weitläufig. Die Highlights kannst du problemlos zu Fuß erreichen. Lediglich um auf den Trebević (den Hausberg) zu gelangen, ist eine Fahrt mit der Gondel notwendig.
Solltest du dennoch ein etwas entfernt gelegenes Ziel ansteuern wollen (z.B. das Tunnelmuseum), dann kannst du die Straßenbahn oder den O-Bus nutzen.
7. Interaktive Karte: Alle Sehenswürdigkeiten & Tipps auf einen Blick
Um dir die Orientierung vor Ort in Sarajevo etwas zu erleichtern, haben wir dir eine Karte mit allen Sehenswürdigkeiten und unseren Tipps eingezeichnet. Kleiner Tipp: Wenn du oben rechts auf das Rechteck klickst, dann kannst du die Karte in der Google-Maps-App auf deinem Smartphone abspeichern.
Transparenz: Affiliate Links
Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!
Warst du schon einmal in Sarajevo? Hat dich diese Stadt auch so begeistert wie uns? Welche Sehenswürdigkeiten kannst du noch empfehlen? Wir freuen uns auf deine Tipps in den Kommentaren!
Ihr Lieben,
gerade sehe ich erst den Link zu unserer Webseite! Vielen, vielen Dank euch für die Empfehlung! :)
Ich hab alle eure Beiträge zu Bosnien und Herzegowina mit so einer Begeisterung gelesen – eure Fotos sind traumhaft, die Empfehlungen für Restaurants und Hotels toll und überhaupt glaube ich, dass dieses Land genau solche Botschafter und Beiträge gebrauchen kann.
Liebe Grüße und rutscht gut ins neue Jahr!
Kathi
Hallo liebe Kathi,
ohhhh sehr gerne! Es ist einfach so toll, was ihr macht und wir hoffen sooooo sehr, dass wir ganz bald wieder nach Bosnien und Herzegowina kommen, hach.. :)
Alles, alles Liebe & ein gesundes, wunderbares neues Jahr euch beiden,
Kathi & Romeo
Ich bin dienstlich sehr regelmäßig in Sarajevo – auch in der kommenden Woche gleich wieder 2 Nächte….und habe euren Entdeckungen diesmal nicht wirklich was hinzuzufügen. Das Flair der Stadt ist irgendwie besonders – man wähnt sich tatsächlich eher in der Türkei als auf dem Balkan. Man sieht auch, wie ihr schreibt, deutlich die Spuren des Krieges auch nach so vielen Jahren noch – hat mich echt schockiert beim ersten Mal, dass die Einschusslöcher an den Hauswänden noch so omnipräsent sind und da noch so wenig saniert wurde…..
Hallo lieber Step,
oh wie toll – dann wünschen wir dir jetzt schon einmal eine tolle Zeit in Sarajevo. :)
Danke dir für deinen Kommentar & liebe Grüße,
Kathi & Romeo