Bagan, der vielleicht meistbesuchte Ort Myanmars, darf unserer Meinung nach bei keiner Reise durch dieses Land fehlen. In der steppenartigen Landschaft ragen hier über 2.000 Pagoden in den Himmel. Deren Anblicke reihen sich – besonders bei Sonnenauf- und Sonnenuntergang – in unsere magischsten Erlebnisse all unserer bisherigen Reisen ein.
Die Tempel von Bagan sind für uns ein Gesamtkunstwerk – daher unser Tipp: Mach dich nicht auf die Suche nach dem einen Ausblick, sondern lass die Vielzahl der Tempel mehrere Tage auf dich wirken. Ganz am Ende des Artikels findest du nicht nur ein paar wichtige Tipps zum Besuch der Tempel, sondern auch eine Karte, in der wir alle genannten Pagoden eingezeichnet haben.
Update 2019: Mittlerweile ist in Bagan das Betreten aller Pagoden verboten. Wir haben diesen Artikel mit aktuellen Infos (Oktober 2019) ergänzt, denn das Erlebnis vor Ort hat sich mit dem Verbot in den letzten Jahren leider stark verändet.
Inhalt
- 1. Die schönsten Pagoden für den Sonnenaufgang in Bagan
- 2. Die schönsten Pagoden für den Sonnenuntergang in Bagan
- 3. Sightseeing in Bagan: Die schönsten Pagoden
- 4. Restauranttipps für Bagan
- 5. Unser Hoteltipp für Bagan
- 6. Transport in Bagan
- 7. Ein paar praktische Tipps zum Besuch der Tempel von Bagan + Update 2019
- 8. Weitere Myanmar-Reiseberichte
1. Die schönsten Pagoden für den Sonnenaufgang in Bagan
Klar, schon untertags ist Pagoden-Hopping angesagt. Welche Pagoden du untertags unbedingt ansehen solltest, verraten wir dir weiter unten in diesem Blogartikel. Doch die wahre Challenge ist es, die geeignete Pagode für den Sonnenaufgang zu finden. Jeder möchte sie entdecken: Die menschenleere Pagode mit dem fantastischen Ausblick.
Glaub uns: Es war bei unserem Besuch (2017) schon schwieriger als gedacht. Und mittlerweile ist es leider nur noch auf illegalem Weg möglich. Wir verraten dir trotzdem, von welchen Pagoden in Bagan wir 2017 unsere Fotos vom Sonnenaufgang geschossen haben.
Bulethi Pagode
Während unseres Aufenthalts war die beliebte Sonnenaufgangspagode „Shwesandaw“ gerade geschlossen, daher wichen sehr viele auf die nahegelegene Bulethi Pagode aus – so auch wir. Der Ausblick von der Bulethi Pagode ist wirklich traumhaft und man sieht sogar die Heißluftballone in die Luft steigen – wenn auch aus ziemlicher Entfernung.
Das Besteigen der Tempel von Bagan ist mittlerweile verboten (Stand Oktober 2019 – weitere Infos weitere unten in diesem Artikel). Die Bulethi Pagode durfte bei unserem Besuch (2017) jedoch offiziell erklommen werden. Bei unserem Besuch waren es insgesamt etwa 100 Personen, die mit uns gemeinsam auf der Pagode dem Sonnenaufgang entgegenfieberten. Das klingt relativ viel, doch glücklicherweise verteilen sich die Menschen ganz gut und selbst diejenigen, die sehr spät gekommen sind, konnten noch ein Plätzchen ergattern.
Für diesen Sonnenaufgang haben wir den kostenlosen Shuttle von unserem Hotel genutzt, daher waren wir schon kurz nach 5 Uhr dort und mussten fast eine Stunde in der Kälte ausharren. Am Tag unseres Besuchs wäre es aber auch kein Problem gewesen, erst später zu kommen.
Pagode ohne Namen für den Sonnenaufgang
Am nächsten Tag haben wir uns mit dem Roller auf eigene Faust auf die Suche nach einer Pagode für den Sonnenaufgang gemacht. Problem: Wenn es dunkel und man selbst nicht gerade ortskundig ist, hat man zunächst keine Ahnung, wo man suchen soll. Den groben Umkreis für „unsere“ Sonnenaufgangspagode haben wir uns daher schon vorab auf der Karte angesehen.
Letztlich wurden wir schneller fündig als gedacht. Der Ausblick war sehr ähnlich zu jener der Bulethi Pagode mit dem Unterschied, dass hier nur etwa 25 andere Personen mit uns auf der Pagode saßen. (Anfangs waren wir überhaupt fast allein, aber je heller es wird, desto eher sehen natürlich andere Reisende, auf welchen Pagoden schon Menschen sitzen.)
2. Die schönsten Pagoden für den Sonnenuntergang in Bagan
Neben dem Sonnenaufgang ist der Sonnenuntergang in Bagan das absolute Tageshighlight. Wir haben keinen einzigen Sonnenuntergang ausgelassen und können dir das auch nur wärmstens empfehlen. Eine Pagode für den Sonnenuntergang zu finden, war etwas leichter als beim Sonnenaufgang, da es hell war und wir einfacher Ausschau halten konnten.
Auch hier hast du mittlerweile leider das Problem, dass du offiziell keine Pagode begehen darfst! Eine legale Alternative verraten wir dir am Ende des Artikels.
Pagode ohne Namen für den Sonnenuntergang
Diese ziemlich kleine und unscheinbare Pagode haben wir ganz zufällig entdeckt. Wir wussten, dass man von der berühmten Shwesandaw Pagode einen tollen Ausblick hat und wollten eine mit ähnlichem Ausblick finden, die jedoch weniger frequentiert ist.
Letztlich wurden wir gar nicht allzu weit entfernt fündig. Der Zutritt zur oberen Plattform dieser namenlosen Pagode ist ein bisschen abenteuerlich, da der Gang mit den Treppen im Inneren der Pagode wirklich sehr eng ist. Da die Pagode relativ niedrig ist, ist man nicht ganz so hoch, jedoch hatten wir die Pagode fast für uns allein und das war wirklich etwas Besonderes.
Ta Wet Hpaya Pagode
Ein kleiner Geheimtipp war bei unserem Besuch die Ta Wet Hpaya Pagode. Wir haben sie dank eines jungen Souvenierverkäufers gefunden, der uns dorthin gebracht hat. Wir waren zwar nicht die einzigen Besucher (mit uns waren noch etwa 30 andere Menschen vor Ort), dennoch ist die Pagode im Vergleich zu den bekannten Pagoden nur wenig frequentiert.
Toll fanden wir, dass man von diesem Tempel einen unglaublichen Weitblick auf Bagan genießt. Allerdings ist man hier leider nicht so nah dran an anderen Pagoden. (Ihr merkt schon, keine Pagode gleicht der anderen und jede hat so ihre Vor- und Nachteile).
Da die Ta Wet Hpaya Pagode abseits der großen Straßen etwas versteckt liegt, ist sie gar nicht so leicht zu finden. Wir haben dir den Standort auf der Karte am Ende des Artikels markiert. Damit sollte es hoffentlich möglich sein, sie zu finden. Aber auch hier der wichtige Hinweis: Offiziell darfst du sie nicht mehr betreten!
Shwesandaw Pagode
Die Shwesandaw war lange Zeit zweifellos die bekannteste Pagode, um den Sonnenuntergang in Bagan zu erleben. Der Ausblick von der Shwesandaw Pagode ist wirklich etwas Besonderes. Daher verwundert es auch nicht, dass man zum Sonnenuntergang von einer Menschenmasse umgeben war. Wir waren das erste und einzige Mal vor mittlerweile 5 Jahren dort und schon damals war die Pagode vergleichsweise gut besucht.
Update 2019: Mittlerweile darfst du keine Pagode mehr erklimmen, auch nicht die Shwesandaw Pagode.
3. Sightseeing in Bagan: Die schönsten Pagoden
Die wichtigsten Tempel an einem Tag
Steh unbedingt zeitig auf. Wenn du Wetterglück hast, sind diese Sonnenaufgangs-Momente wirklich magisch und unvergesslich. Wo wir unsere Sonnenaufgänge in Bagan erlebt haben, kannst du weiter oben in diesem Artikel nachlesen.
Gönn dir anschließend ein leckeres Frühstück und ein bisschen Erholung, damit du gut gestärkt in den Tempeltag starten kannst. In diesem Kapitel verraten wir dir eine Tempelroute, die sich an einem Tag gut bewältigen lässt. Übrigens: Wie du dich in Bagan am besten fortbewegst, verraten wir dir weiter unten in diesem Blogartikel.
Shwezigon-Pagode
Die Shwezigon-Pagode gilt als die wichtigste Pagode in Bagan. Sie befindet sich in der Nähe von Nyaung U. Stell dich darauf ein, dort von vielen Menschen umgeben zu sein – kein Wunder, denn die Shwezigon Pagode ist wirklich beeindruckend. Aufgrund ihrer mit Blattgold überzogenen Stupa erinnert sie uns ein bisschen an die Shwedagon Pagode in Yangon. Allerdings ist die Shwezigon-Pagode mit nur knapp 50 Metern Höhe schon deutlich kleiner und weniger pompös.
Htilominlo-Tempel
Von der Shwezigon Pagode folgst du nun der Hauptstraße Richtung Alt-Bagan. Nach nicht allzu langer Fahrzeit gelangst du zum Htilominlo-Tempel. Der Htilominlo-Tempel ist zwar keiner dieser Tempel, die uns total vom Hocker gehauen haben, aber gerade, weil er entlang der Hauptstraße liegt, finden wir den Zwischenstopp mehr als lohnenswert.
Besonders gefallen hat uns der Blick von einer nahegelegenen Flachdach-Pagode auf den Htilominlo-Tempel. Eine junge Souvenierverkäuferin hat uns auf diesen Ausblick aufmerksam gemacht und uns zum Ausblickspunkt gebracht. Erst waren wir ja skeptisch, aber in diesem Fall waren wir froh, ihr vertraut zu haben. (Das ein oder andere Souvenir wollten wir ohnehin kaufen, daher traf sich das ganz gut.) Du findest die besagte Flachdach-Pagode, wenn du den Htilominlo-Tempel durch den Westausgang verlässt.
Update 2019: Wir haben gelesen, dass auch die Flachdach-Pagode mittlerweile leider nicht mehr geöffnet hat.
Ananda-Tempel
Folgst du nun der Hauptstraße Richtung Alt-Bagan, so gelangst du kurz vor den Toren der Stadt zum Ananda-Tempel. Der Ananda-Tempel (oder auch Ananda Phaya genannt) zählt für uns zu den absoluten Must-See-Tempeln in Bagan.
Schon von außen sticht der weiße Tempel mit der goldenen Stupa aus der Menge an Tempeln ziemlich heraus. Kein anderer Tempel in Bagan ähnelt dem Ananda-Tempel und das macht ihn total faszinierend und einzigartig. Hinzu kommt, dass der Tempel sehr schön renoviert wurde. Im Inneren des Ananda-Tempels befinden sich – wie in sehr vielen buddhistischen Tempeln in Myanmar – vier riesige, stehende Buddas, die in die vier Himmelsrichtungen blicken.
Am Ende eines perfekten Sightseeing-Tages in Bagan sollte unbedingt noch ein Tempel für den Sonnenuntergang stehen. Wo du den Sonnenuntergang ansehen kannst, verraten wir dir weiter oben in diesem Artikel. Solltest du noch etwas Zeit zur Verfügung haben, so schau zum Beispiel beim Shwegugyi-Tempel vorbei, den du auch besteigen darfst. Näheres zu diesem und weiteren sehenswerten Tempeln in Bagan findest du im nächsten Kapitel.
Weitere schöne Pagoden in Bagan für mehr Zeit
Hast du mehr als nur einen Tag fürs Tempel-Hopping zur Verfügung? Ausgezeichnet! Denn in Bagan gibt es so viele schöne Pagoden zu entdecken. Wir selbst waren drei Tage von früh bis spät unterwegs, aber selbst nach einer Woche wäre uns nicht langweilig geworden.
Dhammayazika Pagode
Von den eher unbekannteren Pagoden hat uns die Dhammayazika Pagode besonders gut gefallen. Da sie eher abseits liegt, waren außer uns kaum andere Menschen vor Ort. So konnten wir die Pagode ganz in Ruhe erkunden.
Thatbyinnyu-Tempel
Der Thatbyinnyu-Tempel ist mit 60 Metern zwar das höchste, mit Sicherheit aber nicht das schönste oder am besten erhaltene Gebäude in Bagan. Dennoch lohnt sich ein Besuch und das hat einen Grund: Von einer nahegelegenen Pagode (ca. 50 Meter Richtung Westen, südlich des Shwegugyi-Tempels) hast du einen wirklich schönen Blick auf den Thatbyinnyu Tempel. Wir befürchten allerdings, dass du diese Pagode mittlerweile nicht mehr betreten darfst.
Shwegugyi-Tempel
Der Shwegugyi-Tempel hat uns persönlich deshalb gut gefallen, weil man von oben einen wirklich schönen Weitblick auf die umliegende Tempellandschaft Bagans genießt. Der Blick ist in alle vier Richtungen ist wirklich faszinierend. Hätten wir noch ein paar Tage länger in Bagan verbracht, wären wir bestimmt einmal zum Sonnenaufgang oder -untergang gekommen.
Update 2019: Wir wagen zu bezweifeln, ob du den Shwegugyi-Tempel mittlerweile noch erklimmen darfst.
Bupaya-Pagode
Das burmesische Wort „Bupaya“ bedeutet übersetzt „Kürbispagode“. Und wenn man vor der Bupaya-Pagode steht, kann man auch verstehen, weshalb: Deren Form erinnert nämlich stark an einen Kürbis. Die Pagode befindet sich direkt am Ufer des Irrawaddy Flusses. Leider steht man hier nicht mehr vor dem originalen Tempel, denn dieser wurde 1975 bei einem Erdbeben zerstört. Dennoch ist die Bupaya-Pagode absolut einen Besuch wert, vor allem, weil sie so anders ist als die restlichen Tempel in Bagan.
Gawdawpalin-Tempel
Der Gawdawpalin-Tempel liegt in Alt-Bagan nicht weit von der Bupaya-Pagode entfernt, daher haben wir ihn am Weg „mitgenommen“. Der Tempel ist sehr nett und hübsch anzusehen. Wir fanden allerdings nicht, dass er eines der ganz großen Highlights ist.
4. Restauranttipps für Bagan
Generell ist das Restaurant-Angebot in Bagan sehr auf Touristen zugeschnitten. Uns hat’s ehrlicherweise nicht gestört, denn wir haben in Bagan immer gut gegessen. Sehr, sehr viele bekannte touristische Restaurants sind übrigens nahe Nyaung U in der Straße Thiripyitsaya 4 angesiedelt. Kleine Vorwarnung: Von Italienisch über Indisch bis Thailändisch ist alles dabei.
The Moon 2
Dieses vegetarische Restaurant war unser Favorit in Bagan. Klar, es ist total auf Touristen zugeschnitten, aber das Essen war wirklich hervorragend. Es gibt übrigens zwei Standorte mit identer Speisekarte. Wir mochten jenes Restaurant in Neu-Bagan lieber, da wir es dort gepflegter und einfach idyllischer fanden. Geschmeckt hat es uns in beiden Restaurants sehr gut. Die Preise sind absolut in Ordnung: Für uns beide haben wir inklusive Getränke ca. 12.000 Kyat bezahlt, also etwas mehr als 7 Euro.
Weather Spoon
Das Weather Spoon ist einer der Restaurant-Favoriten unter Backpackern und jungen Reisenden. Wir sind zufällig vorbeigekommen und haben es daher ebenfalls ausprobiert. Wir können wirklich nichts Negatives berichten – außer, dass man vergleichweise lange auf sein Essen warten muss. Uns hat es sehr gut geschmeckt und die Preise (ca. 12.000 Kyat = 7 Euro für 2) sind auch absolut in Ordnung.
5. Unser Hoteltipp für Bagan
Sehr empfehlen können wir dir unsere Unterkunft in Bagan, das Myanmar Han Hotel. Mit einer einzigen Voraussetzung: Du musst es mögen, mit dem Roller zu fahren, oder hast nichts dagegen, auf einen Shuttle angewiesen zu sein. Denn das Hotel liegt ca. 15 Minuten Fahrzeit vom Zentrum in Nyaung U entfernt.
Von diesem kleinen Nachteil einmal abgesehen, ist das Myanmar Han Hotel wirklich absolut zu empfehlen. In den Zimmern (wir hatten die günstigste Kategorie gebucht) fühlt man sich sehr wohl und auch das Badezimmer ist schön. Sehr toll fanden wir, dass es einen Pool gibt, an dem man sich perfekt vom anstrengenden Tempel-Sightseeing erholen kann. Das Frühstück haben wir einmal à la carte erlebt, da war es (für Myanmar-Verhältnisse) wirklich sehr gut. An den restlichen Tagen wurde ein Buffet serviert (wohl aufgrund der geringen Anzahl an Hotelgästen). Da fanden wir es ehrlich gesagt etwas langweilig. Doch wir haben einfach nach unserem geliebten Müsli gefragt und die (sehr, sehr freundlichen) Mitarbeiter haben uns sofort eines serviert.
Überhaupt sind die Mitarbeiter im Myanmar Han Hotel ein Traum. Wir haben selten in Myanmar freundlichere Hotelangestellte erlebt. Unser Nachtbus kam um 4 Uhr an und wir hatten uns darauf eingestellt, bis Vormittag warten zu müssen, um einzuchecken. Aber nichts da: Freundlich wurden wir aufs Zimmer begeleitet und das sozusagen mitten in der Nacht. Sowas haben wir wirklich noch niemals erlebt – wow!
Pro Nacht haben wir im Myanmar Han Hotel 37 Euro für ein Doppelzimmer bezahlt. Damit war das Hotel wohl eines jener mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis in ganz Myanmar.
Hier kannst du das Hotel direkt buchen: Myanmar Han Hotel
6. Transport in Bagan
E-Roller
Die Distanzen in Bagan sind keinesfalls zu Fuß zu bewältigen. Dafür ist Bagan „leider“ viel zu weitläufig. Das Fortbewegungsmittel Nummer eins in Bagan ist für uns zweifellos der gemietete Roller. Derzeit (Stand Dezember 2017) können Touristen ausschließlich E-Roller mieten.
E-Roller fahren sich sehr ähnlich zu herkömmlichen Rollern, sind jedoch weniger leistungsstark und natürlich sehr leise. Die Kosten für einen Tag variieren je nach Vermieter. Wir konnten unseren Roller direkt im Hotel für gerade einmal 5.000 Kyat pro Tag mieten. Der Vorteil: Der Roller wurde jedes Mal, wenn wir zurückkamen, wieder aufgeladen.
Was uns auch gleich zum nächsten Punkt bringt: Der Strom eines E-Rollers hält nicht unbegrenzt. Je nachdem, wie neu oder wie voll geladen der Scooter ist, kann man damit erfahrungsgemäß ca. 6 Stunden durch Bagan brausen. Verabschiede dich also von der Vorstellung, dass du den Roller in der Früh ausleihst und dann nach Sonnenuntergang zurückgibst. Wir hatten nicht nur einmal Bedenken, ob wir den Rückweg überhaupt noch schaffen (und einmal wurde es wirklich sehr, sehr knapp).
Noch ein wichtiger Hinweis zu den Straßenbedingungen: Die Hauptstraßen sind asphaltiert und trotz einiger Schlaglöcher relativ einfach zu befahren. Generell fanden wir das Verkehrsaufkommen absolut in Ordnung und für halbwegs geübte Fahrer easy machbar. Wenn du dich abseits der Hauptstraßen bewegst, landest du eigentlich immer irgendwann auf einer Schotter- oder Sandpiste. Aber auch das ist aber kaum ein Problem.
Fahrrad
Sehr viel anstrengender, aber ebenfalls machbar ist es, Bagan mit dem Fahrrad zu besichtigen. Du musst dir allerdings dessen bewusst sein, dass es sehr, sehr heiß werden kann und die Sonne oft gnadenlos vom Himmel brennt. Hinzu kommt, dass die Tempel teilweise relativ weit voneinander entfernt liegen. Ein Fahrrad auszuleihen macht in unseren Augen vor allem dann Sinn, wenn du Tempel ansehen möchtest, die relativ nahe beisammen liegen. Erfahrungsgemäß sind Fahrradfahrer in Bagan in der Minderheit, da das Fahren bei der Hitze und den Distanzen einfach sehr anstrengend ist.
Privater Fahrer
Solltest du nicht selbst mit dem Roller oder dem Fahrrad fahren wollen, kannst du dir ganz einfach einen privaten Fahrer inklusive Auto nehmen. Die Preise hierfür sind natürlich um einiges höher, dafür ist es ganz schön komfortabel. Mit etwas Glück erwischst du auch einen erfahrenen Guide, der dir zu den einzelnen Tempeln jede Menge Hintergrundwissen liefern kann.
Pferdekutsche
Immer noch gibt es in Bagan die Möglichkeit, die Tempel mit der Pferdekutsche zu besichtigen. Wir persönlich halten davon ehrlicherweise nicht viel und möchten es daher auch nicht empfehlen. Gerade, wo es so viele andere Möglichkeiten der Fortbewegung gibt, muss es echt nicht sein, dass die Tiere sich bei der Hitze derart quälen müssen.
7. Ein paar praktische Tipps zum Besuch der Tempel von Bagan + Update 2019
Zunächst einmal ist wichtig zu erwähnen, dass du als Tourist ein Eintrittsticket kaufen musst, sobald du das Areal der Tempel („Bagan Archaeological Zone“) zum ersten Mal betrittst. Dieses kostet derzeit (Stand Oktober 2019) 25.000 Kyat. Das Ticket gilt insgesamt 5 Tage und du solltest es immer bei dir tragen, denn an manchen größeren Tempeln wird es kontrolliert und abgestempelt.
Nimm dir für deinen Besuch der Tempel von Bagan unbedingt Kleidung mit, die Knie und Schultern bedeckt. Ideal ist etwa eine weite lange Hose und ein T-Shirt. An manchen Tempeln gibt es zwar Sarongs zu leihen, die Regel ist das allerdings nicht.
Bedenke auch, dass du bei jedem Tempel die Schuhe ausziehen musst. Wir schwören auf offene Schuhe, in die man schnell reinschlüpfen kann. Und ja, deine Füße sind nach einem Tempeltag garantiert sehr schmutzig. Aber keine Sorge: Man gewöhnt sich daran.
Ganz wichtig: Drohne fliegen ist seit Jahren verboten! An dieses Verbot würden wir uns auch unbedingt halten.
Wichtige Hinweise zum Besteigen der Pagoden
Im März 2016 wurde in Bagan das Betreten sehr vieler (nicht aller) Pagoden offiziell verboten. Dieses Verbot wurde in den Jahren immer weiter ausgeweitet und betrifft mittlerweile alle Pagoden. Derzeit (Oktober 2019) ist es offiziell verboten, Pagoden in Bagan zu besteigen.
Wir selbst waren im Jahr 2017 das letzte Mal dort, als man einige Pagoden noch offiziell betreten durfte. Daher findest du in diesem Artikel auch Fotos, wie du sie heute vermutlich leider nicht mehr machen wirst können.
Das Verbot wir immer noch von einigen Personen ignoriert. Es gibt beispielsweise nach wie vor Locals, die dich an die Spitze von kleineren Tempeln bringen. Im Gegenzug erwarten sie, dass du ihnen eines ihrer Bilder abkaufst. Natürlich musst du immer für dich im Einzelfall abwägen, ob du den Zutritt riskieren möchtest. Wenn du erwischt wirst, riskierst du jedenfalls hohe Strafen.
Eine legale Alternative ist der Nan Myint Tower. Der Eintritt kostet 5 US Dollar. Keine Frage: Das Flair auf diesen Aussichtspunkt ist natürlich nicht ganz so charmant, aber dafür hast du hier wirklich einen Panoramablick.
8. Weitere Myanmar-Reiseberichte
- Unsere Route für Myanmar
- Unser Reiseguide für Myanmar: Tipps für eine Reise nach Myanmar
- Yangon
- Bago
- Golden Rock
- Hpa-An
- Inle See
- Mandalay
- Ngapali
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Warst du schon in Bagan? Was waren deine Erfahrungen? Wir freuen uns auf deine Kommentare und weiteren Tipps!
So, mittlerweile habe ich Bagan auch schon hinter mir. Und ch habe das Highlight auch gefunden – nämlich die Ballonfahrt im Morgengrauen. Ja, super teuer, aber jeden Cent wert. Einfach unglaublich – so mussten wir auch keine illegalen Pagodenbesteigungen machen und konnten uns alles in Ruhe aus der Vogelperspektive ansehen und genießen….im The Moon 2 waren wir auch 2 Mal, hatten aber auch unsere Unterkunft praktisch gleich ums Eck in Neu Bagan. Fand es auch ganz gut, obwohl ich mir hier mir dem Essen ein wenig schwertue. Mir schmeckt leider alles, was in Richtung Curry geht, nicht besonders, weder vegetarisch noch mit Fleisch, ich habe mich aber im The Moon dann eben mit Pasta drübergerettet….
Hallo nochmal, diesmal aus Bagan :) Ich war mir nicht sicher, ob es bei euch an anderer Stelle schon erwähnt wurde, aber ein Update zu Bagan: mittlerweile sind alle Pagoden geschlossen und man darf offiziell auf keine mehr hoch. Um den Sonnenaufgang zu sehen gibt es 2 Aussichtspunkte (Hügel) ganz nah am Sulamani Tempel, fand die Aussicht aber eher mittelprächtig da es einfach nicht hoch genug ist. Außerdem gibt es den Turm, der 5$ kostet. Da war ich allerdings nicht. Man wird morgens aber von einigen Einheimischen angesprochen, die einem Pagoden zeigen wollen, auf die man klettern kann. Als Gegenleistung soll man ein Bild kaufen. Ich finde das sehr schade, da es glaube ich die ganze Magie raubt. Außerdem finde ich es nicht gut, auf die Pagoden zu steigen (habe es aber trotzdem gemacht, wie fast alle..). Es ist schade, wie es sich entwickelt hat. Ich hoffe, es werden in Zukunft bessere Alternativen für Touristen geboten.
Liebe Grüße :)
Hallo liebe Steffi!
Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, uns dene Erfahrungen zu schildern. Wir haben das gleich einmal zum Anlass genommen, die wichtigsten Punkte in unserem Artikel zu ergänzen. Es scheint, als wäre das Erlebnis mittlerweile leider nicht mehr mit dem vergleichbar, das man vor einigen Jahren noch hatte.
Wir vertehen natürlich, dass die Pagoden geschützt werden müssen, aber wir hoffen genauso wie du, dass es bald bessere Optionen geben wird. Der Blick über die Pagodenlandschaft ist einfach atemberaubend und unvergleichlich.
Vielen Dank und liebe Grüße,
Kathi & Romeo
Hallo, ich habe euren Blog vor unserer Myanmar Reise viel gelesen und wollte mich jetzt, wo wir hier sind, mal zurückmelden. :)
Wir waren jetzt 3 Nächte in Bagan und es fühlt sich gerade so an, als sei die Ära der Pagodenbesteigungen definitiv zu Ende. Ich war wirklich etwas enttäuscht, denn ich war auf dem (veralteten) Informationsstand, dass ca. 5 Pagoden noch offiziell bestiegen werden dürfen, aber alle waren zu, die letzten wurden wohl Ende November 2019 dauerhaft geschlossen.
Wir haben mehrere Orte abgeklappert, wo man laut verschiedener Blogs im Sommer/Herbst 2019 noch auf Pagoden klettern konnte, aber überall waren mittlerweile Eisentore in die Aufgänge eingebaut und mit dicken Vorhängeschlössern verschlossen. Es gibt die aufgeschütteten Hügel, die aber 1. nicht so hoch und 2. teilweise komplett überlaufen sind (teils 2-5 Reisebusse, die zum Sonnenuntergang angefahren kommen). Gleiches gilt für den Aussichtsturm, sehr voll und überlaufen. Wir haben verschiedene Locals gefragt die alle meinten, man kann nirgendwo mehr hoch. Es gibt immer wieder Guides, die einen zu einem „Nice Sunset Spot“ bringen wollen, aber immer wenn ich Touristen abends mit einem Guide gesehen habe, waren sie auch nur auf einem kleinen Hügel oder sonstigen erhöhten Punkten, die man mit etwas Suchen auch selbst findet.
Vielleicht gibt es, wenn man intensiv sucht und viele Guides fragt, auch noch die Möglichkeit, irgendwo illegal hochzuklettern, aber das wollten wir nicht und mein Eindruck ist auch, dass jetzt, wo Bagan den UNESCO Welterbe Titel hat, die Pagoden sehr streng geschützt werden (was ja an sich gut ist), an einsameren Plätzen saßen manchmal Locals herum und haben uns kritisch beäugt (keine Ahnung ob das offizielle Aufpasser waren oder ob sie zufällig da saßen). Leider gibt es zur Zeit aber noch keine wirklich attraktiven Alternativen, um einigermaßen entspannt abends einen schönen Ausblick über das Tempelfeld zu genießen. Wirklich sehr, sehr schade und man kann nur hoffen, dass sich hier noch etwas überlegt wird, wie man die Pagoden schützt und Besucher trotzdem noch die Magie des Ortes genießen können. Ich würde momentan einen geplanten Besuch vielleicht noch etwas verschieben und abwarten, ob sich hier noch etwas tut.
Viele Grüße,
Daphne
Liebe Daphne,
vielen, vielen lieben Dank zunächst einmal, dass du dir die Mühe gemacht hast, uns einen solch ausführlichen Erfahrungsbericht zu schreiben. Das wissen wir sehr zu schätzen. :)
Wir haben ja schon befürchtet, dass es mittlerweile gar nicht mehr möglich ist, die Pagoden zu erklimmen. (Daher haben wir in den letzten Monaten auch einige Anpassungen im Artikel vorgenommen.) Wir hoffen so sehr, dass es irgendeine Lösung geben wird, damit man den wunderschönen Blick in Landschaft in Ruhe genießen kann ohne hunderte Euro für eine Ballonfahrt ausgeben zu müssen.
Die Sache mit dem Weltkulturerbe erscheint uns auch als einer der wichtigsten Gründe, warum man mittlerweile gar nicht mehr auf die Pagogen darf. Das ist natürlich mehr als nachvollziehbar, aber es ist einfach SO schade, denn der Ausblick auf das Pagodenmeer ist wirklich das, was uns von Bagan am meisten in Erinnerung geblieben ist.
Noch einmal: Vielen Dank! Und frohe Weihnachten dir. :)
Liebe Grüße,
Kathi & Romeo
Hallo,
wir finden eueren Blogbeitrag super, weil er alles beinhaltet, was man für eine perfekte Zeit in der Königstadt braucht.
Wir waren im April 2018 dort und hätten einige Updates: Die Bulethi-Pagode ist leider nicht mehr besteigbar. Eine detaillierte Liste über die noch besteigbaren Pagoden mit GPS-Koordinaten findet ihr hier:
https://www.travelsicht.de/bagan-entdecken-tempelroute/#besteigbare-pagoden-in-bagan
Vielen lieben Dank euch – gut zu wissen! Vielleicht ist die demnächst wieder besteigbar? Was wir so mitbekommen haben, ändert sich das ja relativ rasch und was heute gilt, kann morgen wieder ganz anders sein. :D
Safe Travels & allerliebste Grüße,
Kathi
das Land würde mich sehr interessieren aber ich hab von Unruhen und Bürgerkrieg gehört :/
Gruß Marcel
Hi Marcel,
ja, das ist leider traurige Realität. Als Tourist haben wir davon – erschreckender Weise – jedoch nichts mitbekommen.
Liebe Grüße,
Kathi
Hallo Marcel,
wir waren in diesem Land im April 2018 und haben es völlig sicher erlebt. Unruhen gab es nur im Norden an der Grenze von Bangladesch. Für Touristen ist es unbedenklich. Liebe Grüße: Ildi und Balint
Wir sind aktuell seit 2 Wochen hier unterwegs und alles ist ruhig und unbedenklich.
Lediglich der Norden Richtung Bangladesch sollte etwas gemieden werden-ist aber auch keine touristische Hauptader.
Man bzw. die Einheimischen merken leider eher die Einbußen des Tourismus-Rückgangs.
Danke für deine Erfahrung, liebe Lisa! Wir haben es genauso erlebt. Schade jedoch zu hören, dass die Einheimischen die Einbußen des Tourismus-Rückgangs merken. Wir hätten ehrlich gesagt nicht gedacht, dass sich die Unruhen doch so deutlich im Tourismus bemerkbar machen. Habt ihr vor Ort mit Leuten diesbezüglich geredet?
Liebe Grüße von der anderen Seite der Welt & weiterhin eine tolle Reise!
Kathi & Romeo
Wie schön,
so malerisch und traumhaft.
Jetzt wo ich eure Fotos gesehen habem, möchte ich auch unbedingt dahin.
Wir können es dir nur empfehlen – es ist unglaublich schön und beeindruckend! :)
Eure Bilder sind einfach ein Traum! Es macht so Spaß euch bei eurer Reise zu begleiten! Der einzige Nachteil ist jedoch, dass das Fernweh dadurch nur umso größer und die Reisewunschliste umso länger wird ;-)
Dafür sagen wir „sorry“! :D Das freut uns sehr, danke für das Lob.
Liebste Grüße,
Kathi