Hach, du traumhaftes Bergell! Hier, wo die Schweiz auf Italien trifft und schroffe Gebirgszüge auf authentische Bergdörfer, wartet eines der vermutlich schönsten Alpentäler darauf, entdeckt zu werden.
Das Bergell, im Italienischen Val Bregaglia genannt, ist eine Region, von der ein ganz besonderer Zauber ausgeht. Abgeschieden, unberührt, wildromantisch – so präsentiert sich das Bergell.
Solltest du auf der Suche nach einem richtigen Schweiz-Geheimtipp für einen unvergesslichen Bergurlaub sein, dann brauchst du nicht mehr weiter zu suchen: Mit dem Bergell hast du das ideale Reiseziel gefunden – glaub uns. Unsere besten Tipps für deine Reise verraten wir dir auf unserem Reiseblog.
Inhalt
1. Das Bergell: Schweizer Gebirgspanorama & italienisches Flair
Wo liegt das Bergell?
Das Bergell befindet sich im Südosten der Schweiz, genauer gesagt im Kanton Graubünden an der Grenze zu Italien. Es ist umzingelt von schroffen Dreitausendern. Dennoch fühlt sich das Tal alles andere als beengend an. Das liegt (unserer Meinung nach) unter anderem an den lieblichen Alpendörfern, die einen wunderschönen Kontrast zur imposanten Bergwelt darstellen.
Der nördlichste Punkt im Bergell sowie das einzige Eingangstor auf Schweizer Seite ins Tal ist das Bergdorf Maloja am gleichnamigen Pass. Von hier schlängelt sich die Straße stufenweise hinab ins Tal Richtung Italien. Es geht vorbei an zauberhaften Dörfern – eines schöner als das andere. Das Klima wird milder, das Flair italienischer.
Was erwartet mich bei einem Urlaub im Bergell?
Angekommen – und direkt verliebt. So erging es uns im Val Bregaglia. Der Charme dieses italienisch geprägten Tals ist ein ganz besonderer. Alpencharme verschmilzt mit mediterranem Flair. Hier wachsen Feigen und Palmen und am Horizont ragen schneebedeckte Berge in den Himmel. Diese Kombination hat es uns sofort angetan.
Worauf du dich im Bergell konkret freuen kannst? Wir starten den Versuch, diese ungewöhnliche Region im Südosten der Schweiz in wenigen Schlagworten zu beschreiben:
- Italienisches Flair: Die unmittelbare Nähe zu Italien prägt die Region selbstverständlich sehr. Auf der Straße hört man viele Menschen italienisch sprechen. Auch auf der Speisekarte erkennt man den mediterranen Einschlag.
- Abgeschiedenheit: Man hat hier wirklich ein bisschen das Gefühl, im hintersten Winkel der Schweiz gelandet zu sein. Das meinen wir aber durch und durch positiv. Wer also ein Reiseziel abseits ausgetretener Pfade sucht, ist im Bergell richtig.
- Charmante, zum Teil mittelalterliche Bergdörfer: Ob Soglio, Vicosoprano oder Bondo – ein Spaziergang durch die teils winzigen Dörfer des Bergells gleicht einer Reise in die Vergangenheit. Die schönsten Dörfer im Bergell stellen wir dir natürlich an späterer Stelle in diesem Blogartikel noch vor.
- Bergwelten: Last but not least zeichnet sich das Val Bregaglia natürlich auch durch schroffe Gebirgsketten aus. Wer also gerne viele Höhenmeter macht, wird sich pudelwohl fühlen. Viele Bergbahnen gibt es nämlich nicht.
2. Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten im Bergell: Unsere Tipps
Lägh da Cavloc
Los geht’s mit einem unserer absoluten Lieblingsplätze im Bergell, dem Lägh da Cavloc. Dieser Bergsee liegt auf 1.907 Metern Seehöhe, umringt von bewaldeten Bergen. Hier darfst du dich wirklich auf ein Naturjuwel freuen.
Der See ist ab Maloja sehr einfach zu erreichen: In einer gemütlichen Stunde (viele gehen die Strecke bestimmt schneller) bist du bereits am Lägh da Cavloc angekommen. Das macht den See zu einem der beliebtesten Ausflugsziele im Bergell. Trotz des wunderbaren Wetters empfanden wir den See jedoch keinesfalls als überlaufen.
Wagemutige können übrigens den Sprung ins kühle Nass wagen. Die Wassertemperatur beträgt allerdings auch im Hochsommer selten mehr als 18 Grad Celsius. Untertags kannst du außerdem im kleinen Restaurant Cavloc einkehren, das direkt am Seeufer liegt.
Infos zur Wanderung im Überblick
Höhenmeter: ca. 140
Anspruch: Einfach und familientauglich (gemütliche Forststraße oder alternativ etwas steilerer Waldweg, nirgendwo ausgesetzte Stellen)
Dauer: ca. 1 Stunde ab Maloja (hin und retour somit ca. 2 Stunden)
Route: Maloja – Lägh da Cavloc (Outdooractive)
Turm Belvedere
So ein traumhaftes Plätzchen! Der mittelalterlich anmutende Turm stammt tatsächlich aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Heute wird er nur noch zu touristischen Zwecken genutzt.
Der Turm thront auf einem Felshügel und macht seinem Namen alle Ehre: Der Ausblick ist nämlich wirklich sagenhaft. Du genießt von hier einen wunderschönen Blick hinab ins Bergell.
Geöffnet ist der Turm nur im Sommer und Herbst (und auch nicht rund um die Uhr), aber keine Sorge: Man muss für den besten Blick gar nicht hinaufsteigen. Auch von der jederzeit zugänglichen Aussichtsplattform vor dem Turm genießt du einen spektakulären Blick auf die Bergwelt Graubündens.
Erreichbar ist der Turm nach einer kurzen Wanderung ab Maloja. Eine Art Waldweg über Wurzeln und Steine führt dich in die Höhe. Der Anstieg ist zwar kurz, aber eher steil – insgesamt ist der Weg aber recht einfach zu bewältigen.
Infos zur Wanderung im Überblick
Höhenmeter: ca. 60
Anspruch: Einfach
Dauer: ca. 1 Stunde für den gesamten Rundweg
Route: Maloja – Turm Belvedere (Outdooractive)
Albignasee & Albignahütte
Was für ein Stausee! Der Anblick der gewaltigen, 115 Meter hohen Staumauer des Albignasees ist in der Tat eindrucksvoll. Wir bevorzugen Bergseen zwar in ihrer natürlichsten Form, müssen aber zugeben, dass Lage und Dimension des Albignasees im Gedächtnis bleiben.
Einen Vorteil hat die Tatsache, dass es sich hier um einen Stausee handelt: Eine Bergbahn führt vom Tal (Pranzaira nahe Vicosoprano) etwa 1.000 Meter in die Höhe. Die Gondel gehört zum Kraftwerk, wird aber auch für touristische Zwecke genutzt.
Von der Bergstation trennt dich nur noch ein ca. 10-minütiger Anstieg vom Anblick des türkisblauen Albignasees. Von hier würde nun eigentlich unser Tipp lauten, unbedingt zur Albignahütte weiterzugehen, die du vom Ufer des Sees bereits in der Ferne erspähen kannst.
Uns selbst hat ein aufziehendes Gewitter leider am Aufstieg gehindert. (Und wenn wir einen sinnvollen Tipp geben können, dann jenen, dass man Gewitter in den Bergen immer ernst nehmen sollte!) Bei stabiler Wetterlage ist diese kurze Wanderung zur Hütte aber ganz bestimmt sehr lohnenswert.
Infos zur Wanderung im Überblick
Höhenmeter: ca. 240 ab der Bergstation
Anspruch: einfach bis mäßig
Dauer: Aufstieg ca. eine knappe Stunde, Abstieg etwas kürzer
Route: Bergstation – Albignahütte (Bergwelten)
3. Die schönsten Dörfer im Bergell
Was bei einem Urlaub im Val Bregaglia unbedingt dazugehört? Ein Spaziergang durch die bezaubernden Dörfer. Hier erwarten dich wirklich ganz besondere Schmuckstücke.
Soglio
Starten wir gleich einmal mit dem Superlativ aller Dörfer im Bergell. Soglio gilt nämlich als so etwas wie das Bilderbuchdorf. Allein dessen Lage könnte malerischer kaum sein: Soglio thront auf einem sonnigen Berghang auf knapp 1.100 Metern Seehöhe.
Bei einem Spaziergang durch Soglio flanierst du vorbei an uralten Steinhäusern, bunten Türen und gestapeltem Holz. Kurzum: Ein Paradies für detailverliebte, fotografiebegeisterte Menschen wie wir es sind.
Unser Tipp: Nicht verpassen solltest du den kurzen Spaziergang bergauf zum Aussichtspunkt. Er liegt entlang der Via Panoramica (= Sentiero Panoramico), einem Wanderweg, der (theoretisch) 14 Kilometer lang bis nach Casaccia führt. Den von uns beschriebenen Aussichtspunkt erreichst du vom Ortszentrum in Soglio aber binnen weniger Minuten.
Bondo
Trotz aufkommendem Gewitter stand schnell fest: Das winzige Dorf Bondo hat es uns ziemlich angetan. Da konnten nicht einmal die dichten Wolken und Regentropfen dem Zauber dieses Ortes etwas anhaben.
Bondo versprüht ein ganz eigenes Flair. Das Dorf wirkt, als wäre es vergangenen Zeiten entsprungen. Man hat ein bisschen das Gefühl, durch eine Filmkulisse zu flanieren – so urig und authentisch ist der Charme von Bondo.
Ein geschichtliches Detail am Rande: Das Dorf erlangte im Jahr 2017 traurige Berühmtheit. Da ereignete sich in Bondo nämlich ein massiver Felssturz, der zu unfassbarer Zerstörung führte. Wenn du genau hinsiehst, dann erkennst du immer noch Reste des Gerölls am Ortsrand liegen.
Vicosoprano
Vicosoprano ist zwar die größte Ortschaft im Bergell (einst war es sogar der Hauptort) aber ganz ehrlich: Davon ist vor Ort nichts zu merken. Gemütlich, ruhig und dörflich geht es hier zu.
Ein Spaziergang durch Vicosoprano sollte dich unbedingt zur historischen Steinbogenbrücke führen, die den Fluss Maira überquert. Was für ein tolles Fotomotiv! Ebenfalls ein Blickfang ist der runde mittelalterliche Turm namens Senvelenturm. Vorbei geht es außerdem an den beiden Kirchen sowie vielen Patrizierhäusern.
Die Lage Vicosporanos hat uns sehr beeindruckt. Beinahe hinter jeder Hausmauer versteckt sich in der Ferne ein schroffer oder bewaldeter Gipfel der Alpen.
Borgonovo (inkl. Abstecher nach Stampa)
Willkommen im Geburtsort von Alberto Giacometti – jenem weltberühmten Schweizer Bildhauer, der zu den bekanntesten Persönlichkeiten aus dem Bergell zählt.
Borgonovo ist ein winziges Dorf, das mehr oder weniger nur aus einer Straße besteht. Im Vergleich zu den umliegenden Schmuckstücken sticht Borgonovo unserem Empfinden nach etwas weniger hervor. Nichtsdestotrotz ist das kleine Dorf natürlich sehr sehenswert.
Tipp: Pontisella Stampa
Unsere Empfehlung: Nur einen Katzensprung von Borgonovo entfernt liegt das Dörfchen Stampa. Hier befindet sich das wunderschöne Bed & Breakfast Pontisella Stampa – ein Juwel von einer Unterkunft. Das liebevoll restaurierte Patrizierhaus beherbergt insgesamt nur vier Zimmer. Frühzeitig buchen ist daher unbedingt zu empfehlen!
Auch als externer Gast kannst du vorbeischauen. Im Erdgeschoß befindet sich eine Art Kunstausstellung inklusive Shop, in dem regionales, alpines Kunsthandwerk verkauft wird.
Wir kamen in den Genuss eines köstlichen Apéros im Garten des Pontisella. Käse aus der Region, Oliven, eingelegte Bärlauchblüten und dazu ein gutes Glas Wein – wow, was für ein Genuss. Dazu noch der Blick auf die Berge und die freilaufenden Hühner im Garten. Wir mochten das ungezwungene, sehr familiäre Ambiente im Pontisella wirklich sehr.
4. Unser Hotel-Tipp für das Bergell
In welchem Ort im Bergell übernachten?
Als Übernachtungsort haben wir uns das nördlichste Dorf des Bergells ausgesucht: Maloja. Was für eine perfekte Wahl, wie sich später herausgestellt hat.
Maloja liegt nämlich sehr hoch auf 1.809 Metern Seehöhe am gleichnamigen Pass. Das Bergdorf ist sozusagen der höchste Punkt, ehe sich die Straße in Serpentinen hinab Richtung Tal schlängelt.
Und das bedeutet: Von Maloja genießt du einen sagenhaften Blick auf das ganze Bergell. Vor allem zum Sonnenuntergang ist es hier oben einfach herrlich – was für ein Volltreffer für uns beide, die wir spektakuläre Fernblicke lieben. Noch ein Pluspunkt: Von Maloja kannst du direkt zu einem der schönsten Plätze im Bergell wandern, dem Lägh da Cavloc.
Unsere persönliche Hotel-Empfehlung
Das Hotel unserer Wahl war das sehr empfehlenswerte Maloja Kulm, welches praktischerweise direkt gegenüber von einem Aussichtspunkt liegt (auf dem zweiten Foto weiter oben in diesem Blogartikel zu sehen).
Das Hotel selbst wurde im Jahr 2019 gänzlich renoviert und versprüht seither einen herrlichen Charme, der Altes mit Neuem kombiniert. Wenn du Glück hast und rechtzeitig dran bist, dann kommst du vielleicht in den Genuss eines der Vintage-Zimmer, deren historisches Flair mit dem Dielenboden und den Holzvertäfelungen sowas von gemütlich ist. Wow!
Ein ganz besonders großes Lob verdient die Kulinarik. Schon das Frühstück am Morgen ist purer Genuss. Hier fehlt es einem wirklich an nichts und vom Obst bis zum Kuchen werden die Köstlichkeiten mit unglaublich viel Liebe präsentiert.
Am Abend wird ein mehrgängiges Menü von sehr hoher Qualität serviert. Nicht nur, dass es uns wirklich ausgezeichnet geschmeckt hat, so wurde uns auf Nachfrage ganz spontan sogar ein veganes Menü serviert. Abgerundet wird das Erlebnis durch das äußerst zuvorkommende und herzliche Servicepersonal.
Unser Fazit: Durch und durch empfehlenswert! Wir würden hier sofort wieder übernachten. Wissen sollte man, dass sich das Hotel direkt an der Straße befindet (wie sehr viele Hotels im Bergell). Doch obwohl wir die Zimmer direkt Richtung Straße hatten, hat uns das in keiner Weise gestört. Der Verkehr hält sich außerdem vor allem nachts sehr in Grenzen. Wir kommen sehr gerne wieder!
Hier kannst du das Hotel buchen: Hotel Maloja Kulm
Transparenz: Einladung & Affiliate Links
Dieser Blogartikel entstand im Zuge einer Einladung von Graubünden Ferien sowie Bregaglia Engadin Turismo. Vielen herzlichen Dank für diese herrliche Reise.
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Hat es dich vielleicht schon einmal ins Bergell verschlagen? Wir freuen uns sehr, wenn du uns deine zusätzlichen Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren verrätst.