Das wunderschöne Évora mit seinen eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten war eine der größten Überraschungen auf unserer Reise durch Portugal. Évoras schicke Altstadt mit ihren weiß-gelben Häuschen ist auffallend herausgeputzt. Vom ersten Augenblick an waren wir vom entspannten Flair der Stadt sehr angetan.
Daher schon einmal ein erster wichtiger Tipp: Falls du eine Rundreise durch Portugal planst, dann können wir dir nur wärmstens empfehlen, in Évora einen Zwischenstopp einzulegen. Du wirst es nicht bereuen, glaub uns.
Du möchtest wissen, was dich in Évora genau erwartet? Wunderbar. Genau dafür haben wir diesen Reiseguide erstellt. Auf unserem Reiseblog zeigen wir dir die schönsten Sehenswürdigkeiten in Évora und verraten unsere persönlichen Tipps für deine Reise.
Inhalt
1. Évora: Erste Reisetipps & FAQs im Überblick
Was dich in Évora erwartet: Wissenswerte Fakten und Infos
- Évora liegt im Landesinneren, genauer gesagt im sogenannten Alentejo. Von Lissabon erreichst du Évora in rund 1,5 Autostunden. Als Tagesausflug wäre die Strecke zwar machbar, empfehlen würden wir es aber eher nicht. Dazu gibt es in Évora einfach zu viel zu sehen.
- Évora hat gut 50.000 Einwohner*innen und ist somit vergleichsweise überschaubar.
- Die Altstadt hat eine wirklich perfekte Größe fürs Sightseeing: Du kannst alle Wege zu Fuß zurücklegen. Dennoch mangelt es Évora nicht an eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten – ganz im Gegenteil!
- Évora ist UNESCO-Weltkulturerbe. Und wenn man einmal durch den Ortskern spaziert, versteht man auch, warum: Hier gibt es nicht nur zahlreiche imposante Bauwerke, auch das Stadtbild ist überaus gepflegt und einladend.
- Der berühmte und gut erhaltene römische Tempel zeugt noch heute von der römischen Geschichte Évoras. Die zweite wichtige große Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale von Évora.
Wie viele Tage soll ich für Évora einplanen?
Évoras Altstadt ist ziemlich kompakt und alle Sehenswürdigkeiten sind fußläufig erreichbar. Wir persönlich würden zwei Nächte empfehlen. So lange waren auch wir in Évora und fanden diesen Zeitrahmen perfekt. Du hast damit einen vollen Tag Zeit, um dich ganz in Ruhe den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu widmen.
Wenn die Zeit auf deiner Portugal-Reise eher knapp bemessen ist, dann reicht theoretisch auch eine Nacht für Évora. So kannst du nachmittags am Anreisetag sowie vormittags am Abreisetag die wichtigsten Sehenswürdigkeiten erkunden.
Évora Bucket-List: Was kann ich erleben?
Bevor wir dir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Évora in diesem Artikel genauer vorstellen, möchten wir kurz einen kleinen Überblick geben, was du in Évora erleben kannst. Hier unsere kleine aber feine Bucket-List für deine Reise:
- Auf das Dach der Kathedrale von Évora steigen und deren Architektur bestaunen.
- Einen Sundowner mit Blick auf den römischen Tempel genießen.
- Die gruselige Capela dos Ossos besuchen.
- Queijadas, die süße Spezialität Évoras, in der Pastelaria Conventual Pão de Rala probieren.
- Früh aufstehen und die Sehenswürdigkeiten der Stadt bei schönstem Morgenlicht bestaunen.
2. Sehenswürdigkeiten in Evora: Unsere Tipps
Altstadt von Évora
Obwohl alle Sehenswürdigkeiten, die wir dir gleich vorstellen, in der Altstadt von Évora liegen, möchten wir kurz einen Einblick geben, was dich dort erwartet. Denn – Spoiler – diese ist ein ziemliches Schmuckstück.
Évoras Altstadt ist überraschend herausgeputzt. Nicht umsonst zählt das historische Zentrum von Évora schon seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Uns persönlich hat das Flair von Évora von Anfang an richtig gut gefallen.
Der zentrale Platz in der Altstadt ist die sehr weitläufige Praça do Giraldo. Rundherum ist es vergleichsweise touristisch – besonders, wenn du die Rua 5 de Outubro Richtung Kathedrale spazierst. Es gibt aber durchaus auch komplett ruhige Ecken in der Altstadt von Évora, etwa im nördlichen Bereich Richtung Aquädukt.
Sehr hübsch ist auch der Largo da Porta de Moura, ein kleiner, aber wirklich sehenswerter Platz im Zentrum von Évora. Hier befindet sich auch unser Hotel-Tipp, das Moura Suites Hotel, aber dazu an späterer Stelle mehr.
Kathedrale von Évora
Hallo Märchenschloss-Flair! Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten sowie eines der Wahrzeichen von Évora ist die markante Kathedrale. Sie ist die größte Kathedrale Portugals und beeindruckt mit gewaltigen Dimensionen.
Die Besichtigung ist als Rundgang aufgebaut, sodass du die einzelnen Sehenswürdigkeiten der Kathedrale der Reihe nach erkundest. Als erstes geht es direkt in die Höhe aufs Dach der Kathedrale. Dort erwartet dich ein Rundumblick über Évora. Das wirkliche Highlight jedoch ist in unseren Augen die Kulisse hier oben mit dem ikonischen Turm.
Nicht weniger eindrucksvoll ist der gotische Kreuzgang der Kathedrale. Wir haben so einige Kreuzgänge in Portugal besichtigt – keiner hat uns so beeindruckt wie jener dieser Kathedrale. Mitsamt den Orangenbäumen im Innenhof erwartet dich hier ein ganz besonderes Ambiente.
Last but not least geht es dann noch in den gigantischen Kircheninnenraum der Kathedrale. Unser Fazit: Die Kathedrale ist nicht umsonst eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Évora. Du solltest die Stadt jedenfalls nicht verlassen, ohne die Kathedrale besichtigt zu haben.
Eintritt: 4 Euro (5 Euro inklusive Schatzkammer)
Römischer Tempel & Jardim Diana
Kurios, aber wahr: Mitten in der Altstadt von Évora, nur einen Katzensprung von der Kathedrale entfernt, thront ein antiker römischer Tempel. Er gilt als eines der Wahrzeichen sowie eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Évora.
Der Tempel stammt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus und ist damit ungefähr 2000 Jahre alt. Dessen gut erhaltene Architektur und Dimensionen sind beeindruckend.
Gut zu wissen: Es gibt hier kein Museum, keine Info-Tafeln oder Ähnliches, um diese Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Du spazierst einfach einmal rundherum und hast damit alles gesehen. Was du aber tun kannst: Im kleinen Kiosk an der benachbarten Parkanlage (Jardim Diana) einkehren und bei einem Getränk den Blick auf den Tempel genießen.
Unser Tipp: Der Platz eignet sich perfekt für den Sonnenuntergang. Vom Jardim Diana hast du nämlich einen netten Blick über das weiße Häusermeer Évoras.
Praça do Giraldo
Das pulsierende Zentrum in der historischen Altstadt ist die Praça do Giraldo. Dieser weitläufige Platz ist Treffpunkt für Jung und Alt und so etwas wie das Herzstück von Évora.
Vor allem abends, kurz vor Sonnenuntergang, ist hier viel los. Einheimische treffen einander für einen Sundowner in den Cafés und Bars, die hier angesiedelt sind.
Auch ein paar Sehenswürdigkeiten befinden sich direkt an der Praça do Giraldo. So wird der Platz etwa am nördlichen Ende von der Igreja de Santo Antão begrenzt. Direkt davor steht der berühmte Marmorbrunnen aus dem 16. Jahrhundert.
Von der Praça do Giraldo verläuft auch die Rua 5 de Outubro, welche den Platz mit der Kathedrale von Évora verbindet. Einst sollen sich hier wohl einige Kunsthandwerk-Läden befunden haben. Mittlerweile wird die Gasse in erster Linie von Souvenirshops gesäumt.
Igreja dos Lóios
Eine wunderschöne Kirche in der Altstadt von Évora ist die Igreja dos Lóios, auch als Igreja de São João Evangelista bekannt. Diese Sehenswürdigkeit befindet sich direkt neben dem Römischen Tempel.
Die Kirche ist für ihre typischen blau-weißen Fliesen, die sogenannten Azulejos, bekannt. Den Eintrittspreis finden wir (für eine eher kleine Kirche) zwar recht gehoben, nichtsdestotrotz können wir einen Besuch empfehlen. Die Kirche zählt sicher zu den schönsten „Fliesen-Kirchen“, die wir auf unserer Portugal-Reise kennengelernt haben.
Eintritt: 5 Euro
Aquädukt
Richtig gelesen: Évora besitzt ein Aquädukt. Es stammt nicht, wie man vielleicht vermuten würde, aus der römischen Zeit, sondern wurde im 16. Jahrhundert erbaut – vermutlich auf den Fundamenten der einstigen römischen Wasserleitung.
Das Aquädukt erstreckt sich über mehrere Kilometer bis außerhalb des Zentrums. Am spannendsten ist aber eindeutig jener Abschnitt, welcher in der Altstadt von Évora liegt. Dort nämlich wurden in die Bögen des Aquädukts Häuser gebaut – ein wirklich kurioser Anblick. Dieser Teil des Aquädukts befindet sich am nordwestlichen Ende der Rua do cano.
Capela dos Ossos
Eine der wichtigsten und gleichzeitig ungewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ist die sogenannte Capela dos Ossos, die Knochenkapelle. Klingt morbide? Ist es auch! Die Wände, Pfeiler und Teile der Decke dieser Kapelle wurden mit den sterblichen Überresten von mindestens 5.000 Menschen gestaltet.
Die Knochenkapelle ist damit – und auch aufgrund ihres düsteren Ambientes – bestimmt der unheimlichste Ort in ganz Évora. Insgesamt ist die Kapelle kleiner als erwartet, aber dafür wohl die speziellste Kapelle, die wir je besucht haben.
Errichtet wurde die Knochenkapelle im 17. Jahrhundert – und zwar aus der Not heraus. Der Friedhof war an seine Kapazitätsgrenze gekommen und so suchte man einen würdevollen Ort für die sterblichen Überreste.
Die Knochenkapelle gehört zur Igreja de São Francisco, die allerdings über einen separaten Eingang besucht wird. Wenn du schon einmal hier bist, lohnt sich ein kurzer Zwischenstopp. Die Kirche kann (im Gegensatz zur Kapelle) kostenlos besichtigt werden.
Eintritt: 6 Euro
Ausflug zum Aussichtspunkt Alto de São Bento
Ungefähr 10 Autominuten außerhalb der Altstadt von Évora befindet sich einer der bekanntesten Aussichtspunkte der Region, der Alto de São Bento. Wir entschieden ganz spontan, zum Sonnenuntergang zu kommen, was sich als perfekte Wahl herausstellte.
Es ist gar nicht so sehr der Ausblick, für den sich die Anreise lohnt, sondern eher die angenehme und entspannte Atmosphäre: Einheimische kommen hier zum Picknick bzw. für einen (mitgebrachten) Sundowner und genießen den weitläufigen Rundumblick.
Kurioserweise stehen hier auch drei alte Windmühlen, welche dem Ort zusätzlich ein malerisches Flair verleihen. Unser Fazit: Wer in Évora genügend Zeit mitbringt und einen kleinen Ausflug machen möchte, dem können wir den Ort wärmstens empfehlen. Du kannst mit dem Auto bis direkt zum Aussichtspunkt fahren und am öffentlichen Parkplatz parken.
3. Kulinarische Tipps: Restaurants und Cafés in Évora
Du suchst noch nach passenden Cafés und Restaurants für deine Zeit in Évora? In diesem Kapitel findest du unsere persönlichen Tipps. Wir waren von der Auswahl an netten Cafés und Restaurants in Évora recht angetan.
Do Largo: Unser liebstes Café in Évora. Es befindet sich an einem idyllischen, kleinen Platz. Bei schönem Wetter kannst du draußen, im Schatten der Bäume, Platz nehmen. Neben sehr gutem Kaffee gibt es auch Frühstück sowie kleine Snacks und Kuchen/Torten. Definitiv einen Zwischenstopp wert.
Pastelaria Conventual Pão de Rala: Die vermutlich tollste Pastelaria der Stadt. Nicht nur, dass das Interieur mit den blau-weißen Azulejos sehenswert ist, hier gibt es auch noch richtig gute portugiesische Spezialitäten. Unser Tipp: Probiere zum Beispiel die sogenannten queijadas – jene kleinen Käseküchlein, die typisch für Évora sind.
Origens: Dieses kleine Restaurant mitten in der historischen Altstadt von Évora ist unbedingt einen Besuch wert. Nicht umsonst wird es sogar von Michelin erwähnt. Hier erwartet dich moderne, kreative portugiesische Küche.
Cavalariça Évora: Im wunderschönen Innenhof des Palácio dos Duques de Cadaval, direkt neben dem Römischen Tempel, befindet sich dieses sehr nette Restaurant. Hier werden Gerichte in Tapas-Größe zum Teilen serviert.
Fábrica dos Gelados: In diesem bekannten Eissalon gibt es das angeblich beste Eis von Évora. Die stets lange Menschenschlange vor dem Laden bestätigt jedenfalls dessen Beliebtheit.
4. Unser Hotel-Tipp für Évora
Du suchst noch nach der passenden Unterkunft für deine Zeit in Évora? Dann haben wir einen super Tipp für dich. Wir haben im Moura Suites Hotel übernachtet und können diese schicke Unterkunft wärmstens empfehlen.
Das historisches Haus aus dem 15. Jahrhundert wurde mit viel Liebe fürs Detail restauriert und beherbergt heute ein stylisches, sehr modernes Boutique-Hotel. Die Zimmer sind allesamt äußerst komfortabel ausgestattet mit allem, was man so benötigt.
Besonders toll ist auch die Lage im Herzen von Évora, sodass du problemlos alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen kannst. Zur Kathedrale gelangst du beispielsweise in weniger als fünf Minuten. Auch unser Lieblingscafé in Évora, das Do Largo, ist nur einen Katzensprung entfernt. Trotzdem ist das Parken kein Problem: Ungefähr 300 Meter entfernt gibt es einen abgesperrten Hotel-Parkplatz.
Unser Fazit: Ein super Stadthotel in toller Lage. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und würden jederzeit wieder hier übernachten. Sehr zu empfehlen.
Hier kannst du das Hotel buchen: Moura Suites Hotel
5. Karte: Alle Sehenswürdigkeiten und Tipps auf einen Blick
Damit du dich vor Ort noch etwas besser orientieren kannst, findest du in dieser interaktiven Karte alle wichtigen Sehenswürdigkeiten von Évora markiert. Wir haben dir außerdem unsere Tipps für Cafés und Restaurants sowie unser Hotel eingezeichnet.
Unser Tipp: Einfach auf das Rechteck oben rechts klicken, um die Karte in der Google-Maps-App auf deinem Smartphone zu öffnen. So kannst du dich vor Ort in Évora bequem von A nach B navigieren.
Transparenz: Affiliate Links
Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!
Warst du auch schon einmal in Évora? Wie hat dir die Stadt gefallen? Möchtest du noch weitere Tipps für Évora ergänzen? Wir freuen uns sehr, wenn du deine Erfahrungen unterhalb dieses Blogartikels mit uns teilst.
Erstmal gratuliere zum Nachwuchs – ich hatte mich irgendwie schon gewundert, dass sich auf eurem Blog so gar nichts mehr tut, fand ich ihn doch immer als einen der nettesten und informativsten. Aber schön, dass der Grund dafür offensichtlich kein trauriger war ;-)
In Evora war ich ebenso wie in Porto und in Coimbra schon 2 Mal, Evora war für mich gar nicht so überraschend, da es immer schon als eines der Schmuckstücke Portugals gegolten hat. Insofern kam ich schon mit hohen Erwartungen dorthin und wurde nicht enttäuscht. Coimbra hat mich weniger überzeugt, da war für mich das von euch erwähnte Verfallene eher relativ im Vordergrund. Porto finde ich eine der spannendsten Städte überhaupt – diese Mischung aus Idylle, Verfall und Melancholie ist irgendwie etwas Einzigartiges….
Freu mich dass der Blog wieder erwacht ist und daher auch auf weitere Artikel…..
Hallo lieber Step,
genau – wir haben eine Babypause gemacht und jetzt geht’s mit dem kleinen Erdenbürger wieder auf Reisen. :) Vielen Dank jedenfalls. Wir freuen uns sehr, dass du weiterhin hier dabei bist.
Ganz liebe Grüße,
Kathi & Romeo