Umzingelt von unglaublichen 250 Dreitausendern, reich an atemberaubenden Wasserfällen und Gebirgsseen und einfach ein Superlativ eines Bergurlaubs – das Ötztal ist ganz bestimmt eines der spektakulärsten Reiseziele in den Alpen Österreichs.
Rund 65 Kilometer ist das Tal lang und wir müssen dich vorab leider gleich einmal deiner Illusionen berauben: Niemals wirst du bei einem Urlaub das gesamte Ötztal erkunden können. Es gibt einfach so unfassbar viel zu sehen und zu erleben im Ötztal, so viele Gipfel, so viele bekannte und weniger bekannte Naturjuwele, dass ein Sommer niemals ausreicht.
Die gute Nachricht: Wir haben eine kleine, aber feine Auswahl unserer Top-Highlights und Lieblingsplätze im Ötztal zusammengestellt. Vorhang auf für unsere besten Tipps für das wunderschöne Ötztal.
Inhalt
- 1. Eine E-Mountainbike-Tour durch das Windachtal unternehmen
- 2. Ein Ruderboot am Piburger See ausleihen
- 3. Eine Radtour zum Stuibenfall machen
- 4. Den Gaislachkogel samt der 007-ELEMENTS-Erlebniswelt erkunden
- 5. Den Sonnenaufgang in den Bergen des Ötztals bestaunen
- 6. Die Hängebrücke bei Längenfeld überqueren
- 7. Im Aqua Dome übernachten – oder zumindest einmal im warmen Thermalwasser baden
- 8. Weitere praktische Tipps für deinen Urlaub im Ötztal
1. Eine E-Mountainbike-Tour durch das Windachtal unternehmen
Wir starten gleich mit einem unserer absoluten Favoriten und Geheimtipps im Ötztal, dem traumhaft schönen Windachtal. Während auf den Bergen westlich von Sölden im Bikepark die Post abgeht, warten im Osten absolute Ruhe und Idylle auf dich.
Nicht umsonst trägt die Ostseite Söldens rund um das Windachtal den Spitznamen „Stille Seite“. Nomen est omen. Hier wirst du von Wasserrauschen, Kuhglockengebimmel und Bienensummen begleitet. Natur pur!
Wir haben uns für eine E-Bike-Tour durch das Windachtal entschieden und können eine solche nur wärmstens empfehlen. Du kannst direkt von Sölden aus losfahren und erreichst das Windachtal somit dank Motorunterstützung vergleichsweise komfortabel.
Unsere Route: Sölden – Kleblealm – Stallwiesalm – Fiegl’s Hütte
Los geht’s direkt im Ortszentrum von Sölden. Einmal den Fluss überquert startet auch schon der Anstieg Richtung Kleblealm. Dieser Teil der Tour ist definitiv der konditionell forderndste, denn immerhin gilt es gut 600 Höhenmeter zurückzulegen.
Die Strecke verläuft anfangs über Asphalt, nach kurzer Zeit allerdings über eine Schotterstraße und ist wirklich angenehm zu fahren. Immer wieder darfst du dich hier schon auf spektakuläre Ausblicke freuen.
Nach einer guten Stunde ist das erste Ziel auch schon erreicht: Die Kleblealm. Rund um eine kleine Kapelle liegt diese traumhafte Almsiedlung auf gut 2.000 Metern Seehöhe. Der Ausblick ist fantastisch und die beste Belohnung für die erste Anstrengung.
Anschließend geht es dieselbe Strecke ein kurzes Stück wieder bergab, denn auf der Stallwiesalm warten schon Kaspressknödelsuppe und Kaiserschmarrn auf dich. So eine sympathische Hütte mit hervorragender Küche und dem freundlichsten Service – sehr zu empfehlen!
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: Der (unserer Meinung nach) landschaftlich spektakulärste Abschnitt wartet anschließend im wunderschönen Windachtal auf dich. Wie weit du ins Tal hineinfahren möchtest, ist eine Frage deiner Motivation (und deiner verbliebenen Kräfte) – mindestens bis zu Fiegl’s Hütte würden wir aber unbedingt empfehlen.
Infos zur E-Mountainbike-Tour im Ötztal im Überblick
Dauer: ca. 4-5 Stunden (je nachdem, wie weit du ins Windachtal hineinfährst und wie viele Pausen du machst)
Anspruch: Technisch einfach (auch für E-Mountainbike-Neulinge geeignet), aber konditionell durchaus anstrengend
E-Mountainbike ausleihen: Sporthütte Fiegl in Sölden (In der Hauptsaison unbedingt rechtzeitig reservieren!)
Geführte Tour: Wenn du möchtest, kannst du die Tour auch mit einem Guide unternehmen. Hier gibt‘ nähere Infos: Geführte E-Bike-Tour Windachtal.
Route: Sölden – Windachtal (Bergfex)
2. Ein Ruderboot am Piburger See ausleihen
In einer traditionellen Zille über einen der schönsten Seen des Ötztals rudern – na wie klingt das? Eingebettet in eine atemberaubende Naturkulisse ist der Piburger See mit Sicherheit eines der schönsten Ausflugsziele im Ötztal.
Weil der See so leicht zugänglich ist (der Parkplatz befindet sich nur etwa 10 Minuten vom See entfernt), ist es auch nicht verwunderlich, dass der Piburger See bei schönem Wetter gut besucht ist.
Daher unser Tipp: Miete dir ein Ruderboot und lass die spektakuläre Landschaft vom Wasser aus auf dich wirken. Wow! Wir waren etwa eine Stunde unterwegs und sind in dieser Zeit ganz gemütlich quer über den See und wieder zurück gerudert – unzählige Fotopausen inkludiert.
Wenn du möchtest, kannst du auch den Sprung ins kühle Nass wagen. Immerhin gilt der Piburger See als einer der wärmsten Badeseen Tirols. Wichtig: Schwimmen ist nur im Bereich der Badeanlage beim Restaurant erlaubt.
Infos & Tipps zum Piburger See auf einen Blick
Ausgangspunkt: Parkplatz Piburgersee (kostenpflichtig)
Rundweg um den See: ca. 1 Stunde
Ruderboot leihen: beim Bootsverleih neben dem Restaurant am Ostufer (1 Stunde: 14 Euro)
3. Eine Radtour zum Stuibenfall machen
Atemberaubend! Und damit meinen wir nicht nur den Anblick des gewaltigen Stuibenfalls, dem größten Wasserfall Tirols. Wenn man sich nämlich bei der beliebten Plattform 3 nah an den Wasserfall heranwagt, dann bleibt einem wirklich der Atem weg, mit solch einer Kraft donnert das Wasser hier ins Tal.
Der Stuibenfall ist unserer Meinung nach einer jener Orte, die man bei einem Urlaub im Ötztal unbedingt gesehen haben sollte. Uns hat dieses Naturschauspiel unglaublich begeistert.
Von Sölden zum Stuibenfall mit dem E-Mountainbike
Aber von vorne. Der gigantische Stuibenfall befindet sich im Ort Umhausen, gut 20 Kilometer nördlich von Sölden. Wer so wie wir in Sölden übernachtet, der kann den Besuch des Stuibenfalls mit einer kleinen Radtour verbinden. Der Ötztal Radweg führt einmal durchs gesamte Ötztal und verbindet alle wichtigen Urlaubsorte miteinander.
Die Strecke von Sölden bis nach Umhausen (Etappe 4 und 3 des Radwegs) verläuft stetig leicht bergab und führt über Schotter- und Asphaltwege in rund 25 Kilometern zum Parkplatz des Stuibenfalls. Wir waren mit dem E-Mountainbike unterwegs und haben für die Strecke rund zwei Stunden benötigt.
Es geht teils durch den Wald, vorbei an Wiesen, immer wieder durch kleine Dörfer und manchmal auch recht nahe an der Hauptstraße (allerdings niemals direkt darauf). Insgesamt eine nette Strecke, wenngleich nicht übermäßig spektakulär.
Weitere Infos zum Streckenverlauf findest du hier: Ötztal Radweg
Unser Tipp: Für den Rückweg von Umhausen haben wir ganz gemütlich den öffentlichen Bus (Linie 4194 bzw. 8352) genommen. Dieser fährt sehr regelmäßig und das Beste: Dank der Ötztal Inside Summer Card ist die Nutzung sowie auch die Beförderung des Fahrrads komplett kostenlos. (Nähere Infos zur Karte verraten wir dir am Ende dieses Artikels.)
Du musst lediglich darauf achten, einen Radbus mit Anhänger („RB“) zu erwischen – wobei tagsüber fast alle Busse damit ausgestattet sind. Und: Einsteigen und Aussteigen mit Rad ist nur an ausgewählten Haltestellen (gekennzeichnet mit einem Fahrrad-Symbol) möglich. Nähere Infos zum Fahrplan findest du hier: Ötztaler Linienbus.
Besichtigung des Stuibenfalls & hilfreiche Tipps
Einmal am Parkplatz Bischofsplatz in Umhausen angekommen, führt dich eine gut 30-minütige, gemütliche Wanderung zum unteren Ende, also zum Fuße des Stuibenfalls. (Es gibt auch die Möglichkeit, den Wasserfall von oben ausgehend zu besuchen.)
Der Wasserfall ist schon von unten sehr sehenswert, wir können dir aber nur wärmstens empfehlen, dem Weg über die Stahltreppen-Konstruktion weiter zu folgen. Zunächst geht es über eine gigantische Hängeseilbrücke. Anschließend führen dich rund 700 Stufen in die Höhe.
Das Tolle an diesem Aufstieg: Du bist dem Naturspektakel ganz nah – manchmal sogar so nah, dass du vom Sprühnebel des Wasserfalls erfasst wirst. Immer wieder kommst du an Aussichtsplattformen vorbei. Die spektakulärste ist eindeutig jene mit der Nummer 3. Wer die Treppen hinab nimmt, bleibt garantiert nicht trocken.
Wer es bis ganz nach oben geschafft hat, hat mehrere Möglichkeiten. Entweder du wanderst auf demselben Weg wieder hinab zum Ausgangspunkt. Oder aber du planst hier oben beispielsweise noch eine Einkehr ein.
Wir selbst waren in der sehr empfehlenswerten Jausenstation Bichl, die vom oberen Ende des Stuibenfalls zu Fuß in etwa 20 Minuten erreichbar ist. (Achtung: Nach 14 Uhr gibt es nur noch eine eingeschränkte Speisekarte. Auf den Kaiserschmarrn mussten wir leider verzichten.) Das gemütliche Ambiente hier oben und der fantastische Ausblick sind dafür ein Traum!
Infos zum Besuch des Stuibenfalls im Überblick
Ausgangspunkt: Parkplatz Bischofsplatz in Umhausen (Einstieg Wasserfall von unten) oder Parkplatz Sennhof in Niederthai (Einstieg Wasserfall von oben)
Empfohlene Dauer vor Ort: Mindestens 2,5 Stunden (Wenn du einigermaßen flott unterwegs bist, schaffst du in dieser Zeit die Wanderung ab dem Parkplatz Bischofsplatz zum Wasserfall sowie die Treppen am Wasserfall in die Höhe & wieder retour zum Ausgangspunkt.)
4. Den Gaislachkogel samt der 007-ELEMENTS-Erlebniswelt erkunden
Sölden goes Hollywood! Der Gaislachkogel zählt aus gutem Grund zu einem der meist frequentierten Gipfel des Ötztals: Die spektakuläre Gipfelwelt auf 3.056 Metern Seehöhe war tatsächlich Drehort einiger Szenen des James-Bond-Films „Spectre“.
Was dich hier oben erwartet? Eine Hommage an James Bond sozusagen. Anlässlich des Films wurde 2018 nämlich die interaktive Ausstellung namens „007 ELEMENTS“ eröffnet. Und dann wäre da noch der futuristische Glaskubus, der das Haubenrestaurant ice Q beherbergt.
Die Gipfel ist ganz bequem mit der Gaislachkogelbahn erreichbar. Zunächst geht es bis zur Mittelstation und anschließend mit einer größeren Gondel zur Bergstation. Für die Auffahrt solltest du gut 20 Minuten einplanen.
Du kannst dir vermutlich schon denken, was all das bedeutet: Ein einsames, naturnahes Gipfelerlebnis suchst du besser woanders. Auch der Preis ist ein kleiner Wermutstropfen. Nichtsdestotrotz ist der Besuch des Gaislachkogel einfach ein Erlebnis, das wir nicht missen möchten. Last but not least ist der Rundumblick vom Gaislachkogel einfach sagenhaft.
007 ELEMENTS: Infos & Erfahrungen zur Ausstellung
Mal ehrlich: Wir sind nun wirklich keine James-Bond-Fans. Dennoch ist die interaktive Ausstellung so toll gemacht, dass wir uns nicht eine Sekunde gelangweilt haben. Ganz im Gegenteil! Das beginnt schon mit der eindrucksvollen, puristischen Architektur – ein Traum für all jene, die wie wir auf gerade Linien, Beton und Glas stehen.
Die Ausstellung führt dich durch insgesamt 9 futuristisch anmutende Räume. Was dich erwartet? Ein Mix aus cineastischen Elementen, interaktiven Abschnitten und natürlich vielen Hintergrundinfos zum Film. Immer wieder gibt es auch richtig tolle Fotomotive, wie beispielsweise die Aussichtsterrasse mit Blick auf den „Herzerlsee“ gleich zu Beginn oder das Flugzeug gegen Ende der Ausstellung.
Unser Fazit: Sehr eindrucksvoll und aufwändig gestaltet. Auch für Familien mit (etwas älteren) Kindern ist das Ganze sicher ein ziemliches Erlebnis. Warme Kleidung nicht vergessen. Es ist da drinnen ganz schön frisch.
ice Q: Haubenrestaurant hoch über dem Ötztal
Um den Besuch des Gaislachkogels abzurunden, empfehlen wir vor der Talfahrt unbedingt noch eine Einkehr im Restaurant ice Q. Die Location ist schon wahnsinnig spektakulär: Puristisch, verglast und dann noch diese Wahnsinns-Aussicht. Wow!
Serviert wird hier tatsächlich Haubenküche. Wir persönlich hätten uns etwas mehr vegetarische Auswahl gewünscht, aber das, was wir bestellt haben, hat ausgezeichnet geschmeckt. Preislich fanden wir es weniger teuer als erwartet: Hauptspeisen kosten ungefähr 25 bis 30 Euro. Ganz in Ordnung also in Anbetracht der Qualität und der Kulisse. Eine Reservierung ist unbedingt notwendig!
Wer es etwas weniger exklusiv mag, der kehrt ganz einfach im dazugehörigen Café ein, genannt ice Q Lounge. Hier gibt’s Kaffee und Kuchen – inklusive Panoramaterrasse, und du findest üblicherweise auch ohne Reservierung einen Platz.
Infos & Tipps Überblick
Besuchsdauer 007 ELEMENTS: Ca. 1 bis 1,5 Stunden
Preis: Das Kombiticket (Bergbahnfahrt + Eintritt 007 ELEMENTS) kostet 59 Euro. Tipp: Mit der Ötztal Inside Summer Card ist die Bergbahnfahrt kostenlos – nähere Infos am Ende dieses Artikels. Dann reicht ein einfaches Eintrittsticket für 007 ELEMENTS um 24 Euro.
Ticketreservierung: 007 ELEMENTS (offizielle Website)
Wichtig: Warme Kleidung nicht vergessen. (Nicht nur am Gipfel ist es mitunter frisch, sondern auch in der Ausstellung.)
5. Den Sonnenaufgang in den Bergen des Ötztals bestaunen
Wir sind der Meinung, dass es in den Bergen keinen magischeren Moment gibt, als jenen, in dem die Morgensonne das erste Mal hinter den Gipfeln hervorblitzt. Was wir daher versuchen? Bei jedem Urlaub in den Bergen zumindest einmal den Sonnenaufgang zu erleben.
Die Herausforderung im Ötztal: Die Berge sind hoch. Sehr hoch! Um also die schönsten Lichtmomente umringt von spektakulären Gipfeln einfangen zu können, musst du einige Höhenmeter bezwingen. Wir haben lange recherchiert und uns letztlich für eine Wanderung zur Gurgler Seenplatte entschieden.
Keine Frage: Es kostet ziemlich viel Überwindung, in der Dunkelheit um 4:30 Uhr loszuwandern. Und manchmal fragen wir uns selbst, wie wir uns immer wieder dafür motivieren können. Doch wenn der Moment des Sonnenaufgangs dann da ist, erinnern wir uns wieder daran. Pure Magie!
Unsere Route: Wanderung zur Gurgler Seenplatte
Wir zwei auf knapp 2.600 Metern Seehöhe. Vor uns: Ein eindrucksvolles Gebirgspanorama, bestehend aus Gletschern und schroffen Gipfel, die sich im Wasser spiegeln. Hinter uns: Eine Schafherde, die für die Geräuschkulisse sorgt. Keine Menschenseele. Nur die Natur und wir beide.
Los geht unser morgendliches Abenteuer am öffentlichen Parkplatz in Obergurgl – ein Dorf, welches von Sölden in etwa 15 Minuten Fahrzeit erreichbar ist. Der Anstieg ist steil. Und recht zäh. Vom Tal bis zur Gurgler Seenplatte sind ungefähr 700 Höhenmeter zu überwinden.
Schon nach kurzer Zeit kommen wir ins Schwitzen, obwohl das Thermometer im Tal nicht mehr als 10 Grad anzeigt. Die gute Nachricht: Die Kondition wird zwar gefordert, aber der Weg selbst ist kaum ausgesetzt. Man muss zwar schon Acht geben, wohin man tritt (manchmal geht es seitlich steil bergab), aber alles in allem ist die Wanderung durchaus machbar.
Nach ungefähr 1,5 schweißtreibenden Stunden erreichen wir endlich unser Ziel, den Soomsee! Einen klitzekleinen Wermutstropfen gibt es: Vom sonst recht vollgefüllten See ist nur eine größere Lacke übrig. Mag wohl daran liegen, dass es Ende August ist und es lange nicht geregnet hat.
Wir haben gelesen, dass der Soomsee manchmal sogar vollständig austrocknet. So gesehen hatten wir noch ziemliches Glück, denn ein Spiegelfoto im See gelingt uns trotz des niedrigen Wasserpegels.
Wie dem auch sei: Der Magie des Sonnenaufgangs tut das Ganze natürlich keinen Abbruch. Und so genießen wir mutterseelenallein – von den unzähligen Schafen einmal abgesehen – die ersten Momente des Tages auf rund 2.600 Metern Seehöhe. Wow!
Infos zur Wanderung im Überblick
Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden für den Anstieg, etwas kürzer für den Abstieg
Höhenmeter: ca. 700
Anspruch: Technisch eher einfach bis mäßig (man wandert einen schmalen Steig in die Höhe), aber konditionell durchaus anstrengend. Es geht manchmal recht steil bergab, man muss also ein wenig aufpassen.
Route: Obergurgl – Gurgler Seenplatte (Bergfex)
6. Die Hängebrücke bei Längenfeld überqueren
Die vermutlich bekannteste und spektakulärste Hängebrücke des Ötztals befindet sich nahe des Ortes Längenfeld. Wenn du Lust auf eine kurze, aber sehr besondere Wanderung hast, bist du hier genau richtig.
Die Hängebrücke verbindet die beiden Weiler Brand und Burgstein, die oberhalb von Längenfeld thronen. Die ikonische Stahlkonstruktion schwebt dabei förmlich rund 200 Meter über dem Talboden.
Wer sich auf die 83 Meter lange Hängebrücke wagt, wird ziemlich rasch feststellen, dass die Konstruktion ganz schön wackelig wird, je weiter man sich vorwärts wagt. Aber keine Sorge: Ein kurzer Nervenkitzel – und dann ist es schon geschafft.
Du erreichst die Hängebrücke ausschließlich zu Fuß. Am gängigsten ist es, die Brücke im Rahmen einer kurzen Wanderung von Längenfeld aus zu erkunden. Dabei sind ca. 280 Höhenmeter zu erklimmen. All jene, die weniger gut zu Fuß sind, können auch mit dem Auto bis Burgstein fahren. Von dort ist die Brücke nur noch einen ca. 10-minütigen Spaziergang entfernt.
7. Im Aqua Dome übernachten – oder zumindest einmal im warmen Thermalwasser baden
Für die perfekte Zeit im Ötztal braucht es natürlich auch noch ein besonderes Hotel und hier haben wir einen tollen Tipp für dich. Der Aqua Dome ist nicht nur eine ikonische Alpen-Therme, sondern im dazugehörigen Wellnesshotel kannst du auch nächtigen. Große Empfehlung!
Der Aqua Dome befindet sich nahe des Ortszentrums von Längenfeld in äußerst ruhiger Lage, mit spektakulärem Blick auf die Gipfelwelt des Ötztals. In den futuristisch anmutenden, förmlich schwebenden Thermalbecken zu baden, zählt für viele zum absoluten Pflichtprogramm während eines Urlaubs im Ötztal.
Übernachten im Aqua Dome: Unsere Erfahrungen
Wer sich für einen Aufenthalt in diesem 4 Sterne-Superior-Hotel entscheidet, darf sich auf ein wunderbares Hotelerlebnis mit viel Ruhe und Erholung freuen. Das angenehme Ambiente fällt schon beim Betreten des Hotels auf – die Lobby, das weitläufige Restaurant viele weitere Bereiche des Hotels wurden erst 2023 umfangreich renoviert. Die Kombination aus Holz und modernen Elementen ist sehr gelungen, wie wir finden.
Vom Zimmer genießt du einen traumhaften Panoramablick über die Bergwelt des Ötztals. Besonders hervorzuheben sind außerdem die sehr bequemen Betten. Wir haben hier richtig gut geschlafen. Überhaupt haben wir uns im Zimmer mit dem vielen Holz sehr wohlgefühlt.
Toll ist auch das Frühstück am Morgen, welches in Form eines Buffets angeboten wird. Einzelne Gerichte kannst du auch à la carte bestellen. Hier bleiben wirklich keine Wünsche offen. Abends wird ein 5-gängiges Menü serviert, wobei bei jedem Gang jeweils ein Gericht vegan ist – top!
Ein riesengroßer Vorteil, wenn du Hotelgast bist: Nur so kannst du den SPA 3000 nutzen, der wohl exklusivste und auch modernste Teil des Aqua Domes. (Wichtig zu wissen: Dieser ist erst für Gäste ab 15 Jahren zugänglich!) Ein weiterer Bonus: Als Hotelgast kannst du die Therme bereits um 7 Uhr morgens betreten und genießt dadurch zwei Stunden einen nahezu leeren Aqua Dome.
Thermenbesuch Aqua Dome
Egal, ob du als Hotelgast den Aqua Dome besuchst oder „nur“ einen Badetag dort verbringst – ein Besuch ist auf jeden Fall sehr zu empfehlen. Wir waren übrigens im Sommer zu Gast. Das also nur so als Tipp und Hinweis, dass es nicht unbedingt schneebedeckte Berge für einen gelungenen Thermentag benötigt.
Sowohl indoor als auch outdoor gibt es unzählige Becken. Die berühmtesten sind jene drei ikonischen Rundbecken, die stufenförmig schweben und dir einen atemberaubenden Blick auf die Gipfel des Ötztals bescheren.
Für die Kleinsten ist das Angebot auch toll: Draußen und drinnen gibt es Kinderbecken, wobei unser Sohn vor allem vom Baby-Plansch-Bereich drinnen sehr angetan war. Großartig sind auch die beiden großen Rutschen.
Last but not least lohnt sich selbstverständlich auch ein Besuch der Saunalandschaft, die aber – genau wie der SPA 3000 – erst mit 15 Jahren genutzt werden kann. Ein ganzer Tag reicht eigentlich kaum aus, um die gesamte Therme zu erkunden und zu genießen. Gerade während unseres Aufenthalts im Sommer empfanden wir die Auslastung – selbst am Wochenende – überraschend angenehm und haben die Therme keinesfalls als überlaufen erlebt.
8. Weitere praktische Tipps für deinen Urlaub im Ötztal
Ötztal: Wissenswertes zur Region & was dich erwartet
Was das Ötztal konkret auszeichnet? Wir starten den Versuch, Tirols längstes Seitental in wenigen Schlagworten zu beschreiben.
- Weitläufig: Von Norden nach Süden misst das Ötztal eine Länge von 65 Kilometer. Was das bedeutet? Nicht nur, dass es unzählige Urlaubsorte gibt (die teilweise sehr unterschiedlich sind), so erstreckt sich das Ötztal (bzw. die Ötztaler Alpen) auch über mehrere Klimazonen. Das bringt uns auch schon zum nächsten Punkt:
- Vielfältig: Klingt abgedroschen? Mag sein, aber hier stimmt es wirklich. Ob Badesee oder Hochtour, Thermentag (Stichwort Aqua Dome) oder Action im Outdoorpark Area 47, Biken oder Klettern – es gibt im Ötztal ungelogen so unfassbar viele Möglichkeiten, wie man einen Urlaubstag verbringen kann. Wer sich also schnell langweilt und viel Abwechslung braucht, ist im Ötztal bestens aufgehoben.
- Touristisch sehr erschlossen: Du suchst ein abgeschiedenes Urlaubsziel in den Bergen? Dann wirst du im Ötztal eher nicht so glücklich werden. Klar, es gibt Regionen, in denen du mutterseelenallein wanderst – beispielsweise ist hier Söldens „Stille Seite“ zu nennen, also die Berge im Osten von Sölden. Aber ganz generell ist das Ötztal einfach eine touristische Region mit einer top ausgebauten Infrastruktur, wie unzähligen Hotels, Bars, Clubs und natürlich Bergbahnen.
- Spektakulär: Wer sich von einem Bergpanorama so richtig umhauen lassen möchte, sollte ins Ötztal reisen. (Wir erinnern: 250 Dreitausender!) Mal ehrlich: So schroff und spektakulär wie hier ist Österreich sonst nirgendwo. Hat einen Nachteil: Das Tal selbst ist mitunter recht schmal und liegt auch schnell einmal im Schatten. Beengt haben wir uns aber in keinem Moment gefühlt, also keine Sorge.
Ötztal Inside Summer Card
Super Sache: Wenn du in einer der Partnerunterkünfte nächtigst, dann erhältst du die sogenannte Ötztal Inside Summer Card kostenlos. Das ist insofern praktisch, als damit unzählige Leistungen gratis sind, die ansonsten recht ins Geld gehen – u.a. eine Berg- und Talfahrt pro Tag, unbeschränkte Nutzung der Öffis (inklusive kostenlosem Radtransport) und vieles mehr.
Wichtig: Die Karte gilt nicht am Anreisetag, sondern erst am ersten Urlaubstag. Weitere Infos zu den inkludierten Leistungen findest du auf der offiziellen Website: Ötztal Inside Summer Card
Transparenz: Werbung
Diese Reise erfolgte in Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung Deutschland GmbH. Vielen herzlichen Dank auch an Ötztal Tourismus für die tolle Kooperation! Während eines weiteren Aufenthalts im Ötztal wurden wir außerdem in den Aqua Dome eingeladen. Herzlichen Dank für die schöne Zeit!
Hast du vielleicht auch schon einmal einen Sommerurlaub im Ötztal verbracht? Wie hat es dir gefallen? Hinterlass uns sehr gerne deine Erfahrungen und Tipps unter diesem Artikel – wir freuen uns!