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Perhentian Inseln: Reisetipps und unser ehrlicher Erfahrungsbericht

So also soll es aussehen, das Paradies. Von traumhaften Stränden hatten wir gelesen. Von einsamen Buchten, den perfekten Schnorchel-Trips und idyllischen Sonnenuntergängen. Und wenn man einiges ausblendet, haben uns die Perhentian Inseln nicht enttäuscht. Eigentlich.

Denn die Perhentian Inseln sind zugegeben – an und für sich – ein wunderschöner Fleck Erde. Das Wasser ist kristallklar, der Sand hell und fein. Und die Unterwasserwelt? Spektakulär! Wir schnorcheln von Angesicht zu Angesicht mit Haien, Schildkröten und bunten Fischen. Abends kommen alle Menschen zusammen an den Strand. Sie trinken gemeinsam ein Bier, haben Spaß und sehen sich die spektakulären Feuershows an. Es ist, als würde die Zeit hier im Paradies langsamer vergehen.

Aber. Und in diesem Fall ist das leider ein ganz großes „Aber“: Das Paradies hat Schattenseiten. Es wurde nämlich viel zu schnell aus dem Boden gestampft. „Vor einigen Jahren war das noch ganz anders“, erzählt eine Dame in Kuala Besut wehmütig. Von hier starten täglich mehrere Boote auf die Perhentian Inseln. Was denn damals noch so anders war, möchten wir wissen. Nun, ziemlich schnell wird uns klar, war sie gemeint hat.

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1. Perhentian Inseln: Das läuft im vermeintlichen Inselparadies falsch

Wir können dieses „Früher war alles besser“-Gejammere üblicherweise schlecht ertragen. Aber nach unserem ersten Inselrundgang auf den Perhentians erinnern wir uns an die Worte der Dame an der Bootsanlegestelle.

Die Bagger waren vermutlich noch nicht da. Sie sind auch nicht täglich stundenlang den Strand entlanggefahren, um neue Guesthouses schnellstmöglich fertigzubauen.

Unsere Unterkunft gab es damals vermutlich auch noch nicht. Vermutlich gab es sie selbst vor einem Jahr noch nicht, denn der Bauschutt vor unserer Terrasse ist nach wie vor da. Macht ja nichts, die Zimmer kann man trotzdem schon vermieten. Selbst dann, wenn sie noch nicht wirklich fertig gebaut wurden, und trotzdem schon wieder verfallen.

Die große Müllgrube, die man auf dem Weg zum Strand überquert, gab es vermutlich auch noch nicht. Der Regenschirm, die hunderten Plastikflaschen und der Bauschutt – jedes Mal, wenn wir daran vorbeigehen, werden wir ein kleines bisschen wütender.

Was wir damit sagen wollen: Uns ist klar, dass neue Unterkünfte entstehen müssen. Uns ist klar, dass viele Menschen die beiden traumhaften Inseln besuchen möchten. Aber ein naturbelassenes Paradies, wie es die Perhentian Inseln einmal waren, halten einer solch rasanten Entwicklung einfach nicht stand. Das geht zu schnell. Das ist schade. Sehr schade.

Perhentian Inseln Müllberge

Perhentian Islands Baustelle

Perhentian Inseln Matahari Chalet

2. Das würden wir bei unserer nächsten Reise auf die Perhentian Islands anders machen

Wir würden den Long Beach sowie Pulau Perhentian Kecil meiden

Wir haben einen großen Fehler gemacht: Wir haben am Long Beach übernachtet. Der Long Beach zieht eher BackpackerInnen an und ist mittlerweile komplett zugebaut und mit billigen Plastikstühlen, Liegen und Sonnenschirmen zugepflastert. Das Müllproblem ist (wie man an unseren Fotos erkennt) dramatisch – hier ist es offenbar viel schlimmer als an anderen Stränden. Unser Tipp: Den Long Beach möglichst meiden und am besten gleich auf der anderen Insel, Pulau Perhentian Besar, übernachten.

Empfehlenswerte Strände auf Pulau Perhentian Besar

  • Tuna Bay sowie der angrenzende Strandabschnitt bei Abdul’s Chalet
  • Teluk Pauh (der Strandabschnitt beim Perhentian Island Resort)
  • Turtle Beach (hier gibt es allerdings keine Unterkünfte)
Malaysia Reisetipps
Schnorcheln Perhentians

Wir würden uns vorab um eine Unterkunft kümmern

Man kann es einfach nicht schönreden: Das Angebot an Unterkünften auf den Perhentian Inseln ist verbesserungswürdig. Die Auswahl ist sehr begrenzt, aber noch viel schlimmer ist, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis wirklich schlecht ist. Wir haben selten einen Ort gesehen, an dem man für einen solch niedrigen Standard so viel Geld berappen muss.

Uns ist natürlich bewusst, dass man einen Insel-Aufschlag einkalkulieren muss, aber wir haben schon viele Inseln (auch sehr kleine und abgeschiedene) bereist und haben eine Situation wie auf den Perhentian Islands noch nie erlebt.

Daher unser Tipp: Buch dir am besten schon vorab eine passende Unterkunft. Und bitte stell dich darauf ein, dass du auf den Perhentians Abstriche machen musst. Es gibt auf den Perhentian Inseln (fast) keine Hotels mit wirklich guten Bewertungen. Diese beiden Hotels sind dennoch empfehlenswert:

Alunan Resort (Perhentian Kecil)

Vermutlich eines der schönsten (wenn nicht das schönste) Hotel auf den Perhentian Inseln. Die Zimmer in diesem Boutique-Hotel sind wirklich nett und komfortabel. Auch die Lage in der Bucht ist sehr idyllisch. Leider ist der Hotelstrand eher nicht so gut zum Schwimmen geeignet.

Hier kannst du das Hotel buchen: Alunan Resort

Tuna Bay Island Resort (Perhentian Besar)

Ein nettes Hotel auf der schöneren der beiden Inseln (Perhentian Besar). Der Strand hier ist wunderschön und die Lage des Hotels top. Allerdings könnte man aus dem Hotel selbst mehr herausholen. Der Anlage würde eine Renovierung nicht schaden. Dennoch eine der besten Optionen auf der Insel.

Hier kannst du das Hotel buchen: Tuna Bay Island Resort

Wir würden unsere Erwartungen hinunter schrauben

Die Perhentian Islands und wir – das war ein typischer Fall von „Zur falschen Zeit am falschen Ort“. Wir haben schon von vielen anderen Reiseblogs gelesen, die eine richtig schöne Zeit auf den Perhentian Islands hatten. Tanja von Reiseaufnahmen hat mit den Perhentian Inseln sogar ihr persönliches Strandparadies gefunden.

Andere wie beispielsweise Sarah von Rapunzel will raus oder Stefan von Faszination Südostasien haben wiederum ähnliche Erfahrungen wie wir gemacht. Im Endeffekt können und möchten wir von einer Reise gar nicht ab- oder zuraten. Am besten, du machst dir selbst dein eigenes Bild von den Perhentian Islands. Und wenn du dann dort warst, verrate uns gerne, wie es dir gefallen hat.

Perhentian Islands
Malaysia Strand Tipps

3. Praktische Tipps: Anreise zu den Perhentian Inseln & Co

Anreise: Wie komme ich zu den Perhentian Islands?

Die Perhentian Inseln liegen im Nordosten der malaiischen Halbinsel (Westmalaysia). Sie befinden sich eine etwa 45-minütige Bootsfahrt vom Hafenort Kuala Besut entfernt. Speedboats legen mehrmals täglich ab – am besten, du fragst beispielsweise in deiner Unterkunft oder einem der Reisebüros nach den aktuellen Zeiten. In der Regenzeit fahren beispielsweise weniger Boote. Bei schlechtem Wetter würden wir eine Reise auf die Perhentians aber ohnehin nicht empfehlen. (Weitere Tipps zur besten Reisezeit verraten wir dir in diesem Artikel: Malaysia Reisetipps.)

Der Preis für die Überfahrt beträgt 35 RM. Du kannst gleich ein Kombiticket für Hin- und Rückfahrt kaufen (70 RM), denn den Termin kannst du offen lassen. Zusätzlich wird eine Nationalparkgebühr von 30 RM fällig.

Um nach Kuala Besut zu gelangen, hast du mehrere Möglichkeiten. Entweder du buchst in einem der Reisebüros eine (touristische) Minibusfahrt. Von vielen Orten in Malaysia (u.a. von den Cameron Highlands oder von George Town) fahren Minibusse nach Kuala Besut. Diese Minibusse haben den Vorteil, dass sie dich direkt zum Hafen bringen und zeitlich meist auf die Abfahrt der Boote abgestimmt sind. Alternativ starten von vielen Orten auch größere Fernreisebusse. Vom Busterminal musst du anschließend eine kurze Strecke zu Fuß zum Hafen zurücklegen.

Eine der komfortabelsten Varianten ist die Anreise mit dem Flugzeug nach Kota Bharu. Von dort nimmst du dir dann ein Taxi zum Hafen, welches ungefähr 80 RM kostet. Am besten du teilst dir das Taxi mit anderen Reisenden.

Perhentian Inseln Schnellboot

Geld: Gibt es auf den Perhentians ATMs?

Nein, auf den Perhentian Inseln gibt es derzeit (Stand April 2020) keine Banken und keine Bankomaten (Geldautomaten). Du musst daher genügend Bargeld mit auf die Inseln nehmen. Allerdings akzeptieren viele (wenngleich nicht alle) Unterkünfte Kreditkarten. Darauf würden wir uns aber definitiv nicht verlassen.

Reiseführer: Unser Tipp

Falls du noch auf der Suche nach dem geeigneten Reiseführer bist, dann haben wir einen Tipp für dich: den Stefan Loose Reiseführer Malaysia. Die Reiseführer von Stefan Loose sind für Asien immer unsere erste Wahl. Sie sind super recherchiert und vom Umfang her genau richtig. Außerdem richten sie sich vorrangig an Individualreisende.

Hier kannst du den Reiseführer kaufen: Stefan Loose Reiseführer Malaysia

Perhentian Islands Tipps
Perhentian Inseln Long Beach

Transparenz: Affiliate Links

Dieser Blogartikel enthält unsere persönlichen Empfehlungen in Form von sogenannten Affiliate Links. Wenn du etwas über die Links buchst oder kaufst, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich dadurch am Preis überhaupt nichts. Tausend Dank von uns beiden!

Warst du schon einmal auf den Perhentian Inseln? Wie waren deine Erfahrungen? Verrate uns sehr gerne in den Kommentaren, wie es dir gefallen hat – wir freuen uns auf deinen Reisebericht!

16 Kommentare

  1. Alexandra

    Hallo
    zu schade, ich war 2000 auf der Insel . Zu der Zeit war es noch ein wunderbares Paradies, doof, ich weiß….aber früher war halt doch vieles besser.
    Gerade fällt mir ein, damlas waren auch schon die „Abzocker “ unterwegs. Die öffentlichen Boote fuhren , wegen schlechtem Wetter, nicht. Wir und viele andere wollten gerne wieder aufs Festland und da fanden sich schnell Jungs mit einem Boot die uns ans Festland bringen wollten. Der Preis wurde vorher ausgehandelt, aber was interresiert mich mein Geschwätz von eben…. Endlich auf dem Boot fiel den Jungs ein, dass der Preis um ein vielfaches höher sei mit irgendwelchen fadenscheinigen Begründungen. Natürlich wollte das keiner der Touris akzeptieren und es kam zu einer unschönen Auseinandersetzung, die soweit ging, dass die Jungs Rucksäcke übers Wasser hielten und gedroht haben , wenn nicht bezahlt würde. Es ist schon so lange her, ich meine wir konnten uns dann irgendwie einigen und sind heil und abgezockt auf dem Festland angekommen.

    1. Sommertage

      Liebe Alexandra,
      uiuiui, das klingt wirklich nach keiner schönen Erfahrung. Darauf kann man verzichten… Wir würden den Inseln gerne noch einmal eine Chance geben. Mal sehen, wann wir es wieder dorthin schaffen.
      Alles Liebe,
      Kathi & Romeo

  2. Alina und Martin

    Hallo Kathi und Romeo,
    sowas zu lesen macht einen echt traurig und wütend zugleich. Vor einigen Wochen, gegen Ende unserer Weltreise waren wir auch in Malaysia. Genau gesagt auf Langkawi. Auf dem ersten Blick ist es dort auch wirklich schön, aber hinter den Kulissen/außerhalb der Touristenstrände sieht man leider auch sehr viel Müll. Vor allem natürlich Plastik und viele angespülte tote Fische und sogar ein kleines totes Walbaby haben wir gesehen. =( Einfach schrecklich sowas zu sehen. Nur vor den großen Hotelstränden wird wohl täglich der gestrandete Müll weggeräumt. Auf unserer Jetski Tour haben wir mitbekommen, dass die Locals auch auf den abgelegenen Inseln anpacken und den rumliegenden Müll einsammeln. Aber leider wird einfach viel zu viel angespült, als das man es per Jetski aufräumen könnte. Wir haben auf unserer Weltreise viel gelernt, sodass wir jetzt noch viel mehr versuchen unseren Müll zu verringern und noch mehr und besser zu recyclen.
    Liebe Grüße
    Alina und Martin

    1. Sommertage

      Hallo ihr Lieben,
      vielen Dank für euren Kommentar und eure Eindrücke!
      Hach, das ist wirklich unfassbar traurig. Ein totes Walbaby – das ist ja schrecklich. Da fehlen einem echt die Worte. Das ganze Plastik in unseren Ozeanen macht wirklich sprachlos. :( Da kann man eigentlich gar nichts mehr sagen, außer, dass es sich echt lohnt, mit anzupacken. Wir haben das Gefühl, dass sich etwas bewegt, aber leider nur sehr, sehr, sehr, sehr langsam.
      Weiterhin viele tolle Reisen euch,
      Kathi & Romeo

  3. Lisa

    Ich war vor einem Monat auf der kleinen Insel Perenthian Besar und wir sind von unserer Unterkunft den westlichen Teil zu Fuss gegangen und gingen an 3-4 stillgelegten und von der Natur bereits zurückgeholten, alten Resorts und Anlagen vorbei. Daneben entstehen „Paläste“, die das Bilder der schönen Insel zerstören. Teure Resorts riechen das Geld der Touristen und verschandeln mit, teilweise hässlichen, Häusern, das Bild der Insel. Super schade!

    1. Sommertage

      Hallo liebe Lisa,
      vielen Dank für die aktuelle Info. Es ist echt sooooo schade. :(
      Liebe Grüße,
      Kathi & Romeo

  4. Thomas

    Wieso m u ß es solche Unterkünfte geben? Was da rumsteht und -liegt habt ihr bezahlt/finanziert. Laßt es und ihr habt eure Trauminsel!

    1. Sommertage

      Lieber Thomas,
      ja, das ist das Dilemma des Tourismus. Wir wollten uns ein Bild von den Perhentian Inseln machen, von denen viele so schwärmen. Ursprünglich wollten wir länger bleiben, sind allerdings nach 2 Tagen wieder abgereist…
      Liebe Grüße,
      Kathi

  5. Chris

    Ich war 2003 hier und es war definitv das Paradies, es gab nur Strom aus dem Generator, 3-4 Stunden am Tag und Internet nur ueber Satellit… Schade zu hoeren, dass sich das alles geaendert hat….

    1. Sommertage

      Lieber Chris,
      danke für deinen Kommentar! Alles hat sich offenbar doch nicht geändert – Strom gibt es weiter nur über den Generator. Nur der aktuelle Bauboom und der Müll scheinen „neu“ zu sein.
      LG

  6. Sommertage

    Hallo liebe Tanja,

    und danke, dass du deine Erfahrungen mit uns teilst. Wir waren auf Kecil, ja – hätten wir vielleicht noch dazuschreiben sollen. Wir haben schon gehört, dass Besar schöner sein soll. Vielleicht geben wir den Perhentians ja doch noch mal eine Chance..? :)

    Alles Liebe,
    Kathi

  7. Tanja

    Ich finde ja, dass Kecil und Besar auch noch mal einen großen Unterschied machen. Gerade am teuren PiR kann man Müll und Co gut verdrängen (nicht allerdings die Schildkröten-Touristenboote). Für mich war es dennoch der schönste Flecken Erde, den ich je sehen durfte …

    Vor allem, wenn man mit dem Kayak an einsamere Strände paddelt.

    Ihr seid auf Kecil gewesen, oder?

    Liebe Grüße
    Tanja

  8. Sileas

    Ich bin traurig das zu sehen, aber nicht überrascht. War 2010 auf den Perhentians und es gab nur ein paar einfache Strandhütten aus Holz, der Rest war dichter Dschungel. Leider passiert das mit viel zu vielen tropischen Inseln – das schnelle Geld ist einfach zu reizvoll, als dass sich jemand um um nachhaltigen Naturschutz kümmert :(

    1. Sommertage

      Stimmt, die Perhentians sind sicher kein Einzelfall – aber in dieser extremen Form ist es uns bisher noch nie untergekommen. Ich denke, den Unterschied macht oft aus, ob die Insel schon bewohnt ist, bevor die Touristen kommen. Auf Karimunjawa aber auch auf den Gili Insel hatten wir das Gefühl, dass die das ganz gut im Griff hatten.

  9. Stefan

    Wie großartig ist denn bitte das Selfie mit den Fischen?!

    Ich habe sehr gelacht! :-)

    1. Sommertage

      Nachdem Schildkröte und Hai ein wenig scheu waren, mussten die Fische herhalten ;-)

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