Du hast ein Baby und/oder Kleinkind und möchtest mit deiner Familie nach Portugal reisen? Wunderbar, gleich mal ein kleiner Spoiler: Das ist eine tolle Idee! Portugal ist eine großartige Wahl für eine Reise mit Kindern.
Wir waren drei Wochen mit Baby kreuz und quer in Portugal unterwegs und erzählen dir in diesem Blogartikel von unseren persönlichen Erfahrungen. Für unser Baby war es die erste Flugreise und wir können sagen: Wir hätten uns keinen besseren Start in sein Reisebaby-Leben wünschen können als Portugal.
Vielleicht bist du noch unsicher, ob Portugal für euch das richtige Reiseziel ist? Oder du fragst dich, was dich genau erwartet? Eventuell möchtest du auch wissen, wie es mit Babynahrung, der Schlafsituation oder der medizinischen Versorgung in Portugal aussieht? Antworten auf all diese Fragen findest du auf unserem Reiseblog.
Inhalt
- 1. Ist Portugal ein kinderfreundliches Reiseziel?
- 2. Anreise: Mit Baby bzw. Kind nach Portugal reisen
- 3. Welches Reiseziel in Portugal mit Baby und Kind?
- 4. Übernachten in Portugal: Hotels, Schlafsituation & Co.
- 5. Kinderwagen oder Trage: Unsere Tipps
- 6. Transport in Portugal: Unsere Erfahrungen
- 7. Windeln & Babynahrung in Portugal
- 8. Stillen in der Öffentlichkeit in Portugal
- 9. Medizinische Versorgung für Baby und Kind in Portugal: Unsere Erfahrungen
1. Ist Portugal ein kinderfreundliches Reiseziel?
Die wichtigste Frage, die sich viele reisende Eltern (so auch wir vor unserer Reise) stellen: Ist Portugal geeignet für einen Urlaub mit Baby bzw. Kleinkind? Um es kurz zu machen: JA, Portugal ist unserer Erfahrung nach ein sehr kinderfreundliches Reiseziel.
Das beginnt damit, dass wir überall mit einem breiten Lächeln begrüßt wurden. Kinder scheinen sehr willkommen zu sein. Schon auf dem Hinflug (wir waren von vielen Portugiesinnen und Portugiesen umringt) wurde unser Baby angestrahlt.
In jedem Restaurant wurden wir freundlich empfangen und sehr oft wurde uns direkt (ohne nachzufragen) ein Hochstuhl angeboten. Dasselbe gilt für Hotels, in denen uns immer ein Gitterbett angeboten wurde.
Um es kurz zu fassen: Wir haben uns immer willkommen gefühlt. Selbst in jenen Momenten, in denen unser Baby weinte (auch mal lautstark), kamen eher mitfühlende als genervte Blicke. Das positive Grundgefühl hat in Portugal also absolut gestimmt – beste Voraussetzung für eine gelungene Reise.
2. Anreise: Mit Baby bzw. Kind nach Portugal reisen
Obwohl es zwar möglich ist, mit dem Auto nach Portugal zu reisen, ist das Flugzeug die gängigste Wahl. Und aufgrund der weiten Distanz haben auch wir uns für eine Flugreise entschieden.
Je nachdem, wohin in Portugal ihr reisen möchtet (dazu kommen wir noch), gibt es mehrere geeignete Flughäfen. Grob geschätzt kannst du aber von einer Flugdauer von ungefähr 3 bis 3,5 Stunden aus dem deutschsprachigen Raum ausgehen. Das ist ein Zeitrahmen, der relativ überschaubar ist – perfekt also für eine Reise mit Baby und/oder Kleinkind.
Wir persönlich haben mit Baby bewusst einen Non-Stop-Flug gewählt (und dafür auch gerne etwas mehr bezahlt). Man unterschätzt, wie lange sich so ein Anreise-/Abreisetag für ein Baby zieht.
Weitere Tipps findest du in diesem Blogartikel: Fliegen mit Baby (bald verfügbar)
3. Welches Reiseziel in Portugal mit Baby und Kind?
Portugal ist zwar kein allzu großes Land, aber es gibt viel zu entdecken. Ob atemberaubend schöne Städte (allen voran Lissabon und Porto) oder spektakuläre Küstenlandschaft – du kannst mit Baby bzw. Kind wirklich eine tolle Zeit verbringen.
Hier ein paar Ideen für eine Reise mit Baby bzw. Kind nach Portugal:
- Städtereise
Klingt auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich, aber wir persönlich fanden z.B. Porto großartig. Porto ist nicht so groß wie Lissabon und die Distanzen lassen sich meist zu Fuß zurücklegen. Mit unserem Baby in der Trage waren wir auch sehr flexibel und hatten eine tolle Zeit. (Wichtig zu wissen: Porto ist genau wie Lissabon sehr hügelig – mit Kinderwagen ist es also eher mühsam.) - Strandurlaub
Das absolute Highlight in Portugal in Sachen Küstenlandschaft ist natürlich die Algarve, Portugals südlichste Region. Die Algarve liegt am Atlantik, dementsprechend hat das Wasser definitiv keine Badewannen-Temperatur. Dennoch ist vor allem der Osten der Algarve mit den schönen Sandstränden ein tolles Reiseziel für Familien mit Baby und/oder Kind. - Roadtrip durch ganz Portugal
Last but not least: Unsere Wahl war ein Roadtrip durch Portugal mit insgesamt sieben Stopps. Klingt auf den ersten Blick vielleicht stressig, aber für uns hat es so perfekt gepasst. Hier findest du unsere genaue Reiseroute: Roadtrip durch Portugal.
4. Übernachten in Portugal: Hotels, Schlafsituation & Co.
Ob Boutique-Hotel, Familien-Resort oder Apartment – du findest in Portugal für jeden Geschmack die richtige Unterkunft. Besonders in den touristischen Regionen (allen voran an der Algarve) ist das Angebot riesig.
In diesem Kapitel erzählen wir dir davon, wie wir persönlich in der Unterkunftssuche vorgegangen sind, worauf wir achten und wie wir die Sache mit dem Babyschlaf auf Reisen lösen.
Unterkunftssuche in Portugal
Worauf wir geachtet haben
Schon als wir noch zu zweit gereist sind, waren uns individuelle Boutique-Hotels lieber als große Hotel-Klötze. Falls du also auf der Suche nach einem All-Inklusive-Urlaub in Portugal bist, müssen wir dich leider enttäuschen – da sind wir (zumindest aktuell) nicht die richtigen Ansprechpartner.
Was uns persönlich bei Unterkünften wichtig ist – insbesondere, seitdem wir mit Baby reisen:
- Sprechen uns das Design und das Hotelkonzept an? Wir mögen besondere, individuelle persönlich geführte Hotels.
- Nimmt das Hotel überhaupt Kinder? Leider gibt es in Portugal mittlerweile einige schickere Boutique-Hotels mit Adults-Only-Konzept. (Das ist allerdings europaweit zu beobachten und kein spezifisches Portugal-„Problem“.) Für uns persönlich war es manchmal schade, denn so fiel leider das eine oder andere Hotel raus.
- Gibt es ein großes Bett? (Unser Baby schläft zwischen uns – dazu kommen wir noch.) Ein 1,80-Meter-Bett ist kein absolutes Muss, aber einfach viel bequemer, wenn man zu dritt im Bett schläft.
- Gibt es eine Küche? Das ist in Portugal wirklich großartig: Sehr viele Unterkünfte bieten zumindest eine kleine Küchenzeile direkt im Zimmer an.
- Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis?
- Wie ist die Lage? Kann man wichtige Sehenswürdigkeiten zu Fuß erreichen? Wo befindet sich der Parkplatz der Unterkunft? (Gerade in Städten mit schmalen Altstadt-Gässchen ist in Portugal oft ein Fußmarsch zurückzulegen.)
Was für andere ebenfalls noch relevant sein könnte:
- Gibt es die Möglichkeit, ein Gitterbett dazuzubuchen?
- Ist die Unterkunft barrierefrei oder gibt es viele Treppen zu bewältigen?
- Gibt es spezielles Angebot für Babys/Kinder? (Spielplatz, Pool etc.)
Tipp: Hier buchen wir all unsere Unterkünfte
Wir buchen ausschließlich (also auch alle Unterkünfte unserer Portugal-Reise) auf der Plattform booking.com. Unser Tipp: Gib in der Suchmaske zunächst nur 2 Erwachsene ein (ohne Kinder). Die Suche mit Kindern ist sehr fehleranfällig. Immer wieder werden dir z.B. zwei Zimmer angeboten, eines für euch als Paar und eines für das Baby, was natürlich völliger Blödsinn ist.
Erst in einem zweiten Schritt kannst du dann schauen, ob das Hotel, welches dich anspricht, auch Kinder akzeptiert bzw. welche gewählte Zimmerkategorie die geeignete für euch ist. Wir selbst wählen z.B. oft nicht das kleinste Zimmer, damit auch genügend Platz für das gesamte Gepäck bleibt und sich das Baby / Kind auch besser bewegen kann.
Alle Unterkünfte unserer Portugal-Reise findest du gesammelt in diesem Blogartikel: Reiseroute Portugal.
Schlafen auf Reisen mit Baby und Kind
Hier hast du mehrere Möglichkeiten: Entweder schläft euer Baby bzw. euer Kind zwischen euch im Bett. Oder du buchst ein Gitterbett (gibt es nahezu überall) oder aber ihr nehmt ein eigenes Reisebett mit auf Reisen.
Wir selbst haben uns für Variante Nummer eins entschieden. Oder besser gesagt: Unser Baby hat entschieden. Denn auch zu Hause schläft er ausschließlich zwischen uns. (Ja, uns ist bewusst, dass es hier unterschiedliche Meinungen gibt und dass das von manchen Expert*innen nicht empfohlen wird. Wir möchten hier keinen Rat geben – lies dich also bitte selbst zum Thema ein.) Wir selbst hatten keinen Rausfallschutz dabei, aber bei älteren Kindern, die schon sehr mobil sind, wäre das eventuell noch eine Überlegung.
Falls dein Baby gewohnt ist, in einem eigenen Bettchen zu schlafen, dann spricht überhaupt nichts dagegen, das auf eurer Portugal-Reise weiterhin so zu handhaben. Nahezu jede Unterkunft stellt Gitterbetten zur Verfügung.
Die wenigsten bringen ihr eigenes Reisebett mit, weil es vor allem bei einer Flugreise doch recht viel Platz benötigt. Aber natürlich wäre auch das eine Option. Der Vorteil daran ist, dass dein Baby einen gewohnten Schlafplatz hat, was ihm vor allem bei häufigem Unterkunfts-Wechsel eine gewisse Vertrautheit schenkt.
5. Kinderwagen oder Trage: Unsere Tipps
Wer ein Tragebaby hat, der hat in Portugal definitiv einen Vorteil: Viele Städte sind sehr hügelig (darunter Lissabon, Porto und Coimbra) und Kopfsteinpflaster ist allgegenwärtig.
Wir selbst haben unser Baby ausschließlich getragen. Wir nutzen hierfür die Ruckeli-Trage. Welche Babytrage zu euch passt, ist aber sehr individuell! Mit unserem Tragebaby konnten wir jedenfalls alles machen, was wir auch ohne Baby gemacht hätten – vom Besteigen des Kirchturms in Porto bis hin zur kurzen Küstenwanderung an der Algarve.
Dennoch ist es natürlich auch möglich, Portugal mit dem Kinderwagen zu erkunden. Du musst dich allerdings an manchen Orten auf Einschränkungen einstellen und damit rechnen, dass du oft Umwege in Kauf nehmen musst.
Wir hatten unseren Reisebuggy (Joolz Aer plus) zwar dabei, er war aber nur ein einziges Mal kurz im Einsatz. Eine Alternative zur Trage für größere Kinder wäre eine Kraxe, allerdings hast du hier ein weiteres sperriges Teil mit dabei.
6. Transport in Portugal: Unsere Erfahrungen
Um von A nach B zu gelangen, haben wir uns für unsere Portugal-Reise einen Mietwagen geliehen. Falls du mit deiner Familie ebenfalls mehrere Ortswechsel planst, können wir das wärmstens empfehlen.
Hier buchen wir immer unseren Mietwagen: Sunny Cars
Die Babyschale haben wir von zu Hause mitgenommen. Das hatte zwei Gründe: Erstens wollten wir sie auch im Flugzeug verwenden und zweitens haben wir uns so das Ausleihen einer Babyschale vor Ort erspart.
Grundsätzlich ist es aber kein Problem, beim Buchen eines Mietwagens auch gleich eine Babyschale bzw. einen Kindersitz zu buchen. Je länger du mit deinem Baby bzw. Kind in Portugal bist, desto eher kann es sich preislich lohnen, diese/diesen von zu Hause mitzunehmen. Bei vielen Fluglinien kannst du eine Babyschale bzw. einen Kindersitz kostenlos einchecken. (Tipp: Achte unbedingt auf eine entsprechend bruchsichere Verpackung, z.B. mit Luftpolsterfolie).
Das Autofahren mit Baby an Bord haben wir in Portugal überraschend entspannt erlebt und haben hier zum Glück keinerlei negative Erfahrungen gemacht. Wir empfehlen auf jeden Fall, aus Sicherheits- und Platzgründen nicht die kleinste Autoklasse zu buchen. In diesem Artikel findest du noch etwas mehr Infos dazu: Reiseroute Portugal.
7. Windeln & Babynahrung in Portugal
Windeln und Babynahrung bekommst du in Portugal in nahezu jedem Supermarkt. Am besten du steuerst gleich am Beginn deiner Portugal-Reise einen größeren Supermarkt an, z.B. Continente oder Pingo Doce. (Diese sind kaum in der Innenstadt zu finden, sondern eher am Stadtrand.)
Solltest du zu Hause auf die Marke „Pampers“ setzen, dann ein kleiner Tipp: Diese heißen in Portugal „Dodot“. (Und haben auch ein anderes Design.) Die Preise für diese Windelmarke sind in Portugal kaum niedriger als bei uns in Österreich/Deutschland.
In puncto Babynahrung sieht es auch ein wenig anders aus als bei uns. In Portugal sind teilweise andere Marken gängig als bei uns und auch die Geschmacksrichtungen der Gläschen sind etwas andere. Auch die Auswahl ist nicht ganz so groß. Wir selbst haben einige Bio-Gläschen von zu Hause mitgenommen und es keinesfalls bereut. Wenn möglich, haben wir für unser Baby auch vor Ort gekocht bzw. ihm Obst und Gemüse (z.B. Banane, Avocado) angeboten.
Unser Tipp für alle, die kein Portugiesisch sprechen: Lade dir auf deinem Smartphone die App „Google Translate“ herunter. So kannst du die Etiketten vor Ort direkt übersetzen und sparst Zeit.
Die App kann auch hilfreich sein, falls du das Gläschen unterwegs (z.B. in einem Restaurant) erwärmen lassen möchtet. Wir selbst haben das Problem so gelöst, dass wir um die Mittagszeit immer eine Pause am Zimmer gemacht haben, damit unser Baby in Ruhe essen konnte.
Leitungswasser ist in Portugal zwar grundsätzlich trinkbar, für die Zubereitung von Baby-Nahrung wird es aber nicht empfohlen, da es stärker gechlort ist als bei uns. Du kannst im Supermarkt geeignetes Wasser kaufen. (Achte aber darauf, dass die Grenzwerte für einzelne Mineralstoffe nicht überschritten werden.)
Was wir von zu Hause mitgenommen haben:
8. Stillen in der Öffentlichkeit in Portugal
Wir hatten vor unserer Reise gelesen, dass Stillen in der Öffentlichkeit in Portugal nicht ganz so üblich ist wie bei uns. Das können wir so eigentlich nicht bestätigen. Ob Restaurant, Flughafen oder Parkbank – wir wurden nirgendwo seltsam angeschaut. Mach dir also bitte keine Gedanken, falls ihr auch noch stillt. Im Gegenteil: Mit einem gestillten Baby reist es sich vergleichsweise unkompliziert.
9. Medizinische Versorgung für Baby und Kind in Portugal: Unsere Erfahrungen
Vielleicht hast du Bedenken, was die medizinische Versorgung auf Reisen betrifft? Dann können wir dich beruhigen: In Portugal seid ihr gut aufgehoben. In allen größeren Städten gibt es Krankenhäuser, viele davon mit Kinderstation.
Falls du top vorbereitet sein möchtest, dann kannst du dir vor der Reise schon notieren, wo jeweils das nächstgelegene Krankenhaus mit Kinderstation ist („Urgência de Pediatria“).
Wir selbst mussten leider persönliche Erfahrungen vor Ort machen, da unser Baby während der Reise krank wurde. Wir wurden schnell und kompetent betreut und konnten zum Glück nach wenigen Stunden wieder nach Hause gehen.
Unser Tipp: Habe e-card und Pass deines Babys / Kindes immer bei dir. (Und falls nicht, dann mach unbedingt ein Foto davon. Beides benötigst du, um im Krankenhaus versorgt zu werden.)
Mit der e-card kannst du medizinische Leistungen in öffentlichen Spitälern genauso in Anspruch nehmen wie zu Hause. Dennoch ein ganz wichtiger Tipp: Schließe für dein Baby bzw. dein Kind unbedingt eine Auslandskrankenversicherung ab! Diese deckt u.a. auch Dinge wie Rückholtransport. Oft (aber nicht immer!) sind eigene Kinder über die Kreditkarte mitversichert. Prüfe hier vor der Reise unbedingt die Bedingungen.
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Bist du auch schon einmal mit Baby oder Kind nach Portugal gereist? Wie waren deine Erfahrungen? Hast du noch weitere Tipps, die du teilen möchtest? Wir freuen uns auf deinen Kommentar.